Belgien

Wallonie beschließt Schächtverbot

In der belgischen Wallonie gilt ab 2018 ein Schächtverbot. Trotz Kritik der verschiedenen Religionsgemeinschaften wurde dies beschlossen.

18
05
2017
Symbolbild: Schächten im Schlachthof © flickr, CC 2., dierk schaefer.

Das wallonische Parlament in Belgien hat am Mittwochabend ein Schächtverbot ab Juni 2018 beschlossen. Für Religionsgemeinschaften soll es bis zum 1. September 2019 noch eine Ausnahme geben, berichteten belgische Medien. Vertreter der katholischen und evangelischen Kirche hatten in einer gemeinsamen Erklärung auf die Religionsfreiheit verwiesen. Sie schätzten soziale Sensibilität für den Tierschutz, verwiesen aber gleichzeitig auf die Traditionen und Vorschriften in Islam und Judentum.

Das Zentrale Israelitische Konsistorium von Belgien und die Exekutive der Muslime in Belgien versuchten noch in den vergangenen Tagen, das Gesetz zu stoppen. Sie beantragten ein Votum des Staatsrates vor der Abstimmung. Auch im benachbarten Flandern hatte man sich vor einigen Wochen auf ein Schächtverbot geeinigt. Dort soll das Schächten nicht betäubter Schafe und Ziegen ab Januar 2019 verboten sein. (KNA/iQ)

Leserkommentare

Renox sagt:
Endlich mal wieder eine gute Nachricht. Das Abschlachten ist schlimm genug. Solange es Schlachthäuser gibt, gibt es auch Schlachtfelder...so sagte schon Leo Tolstoi. Viele reden nur scheinheilig von Tierschutz. Viele Menschen, die jahrelang in Schlachthäusern gearbeitet haben, werden nachweislich krank und werden von schlimmen Alpträumen geplagt. Ein Dokumentarfilm auf arte.tv belegte kürzlich diese Fakten.
18.05.17
18:31
Ute Fabel sagt:
In Lutherbibel steht in den Sprüche 13:24 Folgendes geschrieben: "Wer seine Rute schont, der hasst seinen Sohn; wer ihn aber liebhat, der züchtigt ihn bald" Diese religiöse Regel kann nicht bedeuten, dass evangelikale Eltern vom gesetzlichen Züchtigungsverbot nach staatlichem Recht ausgenommen werden können. Staatliches Recht geht religiösen Dogmen vor. Nicht die staatliche Gesetzgebung hat sich religiösen Regeln anzupassen sondern umgekehrt. Wenn religiöse Traditionen mit den modernen Normen gegen Tierquälerei in Widerspruch stehen, dann müssen sich auch die betroffenen Religionsgemeinschaften weiterzuentwickeln. Sich beleidigt in den Schmollwinkel zurückzuziehen, ist die völlig falsche Reaktion.
18.05.17
20:43
Charley sagt:
Sehr gut! Dass Schächten nicht (in seinen religiösen Wert unbegründeten Anspruch auf) Blutleere bewirkt, ist heutzutage klar. Auch ein moderner Metzger lässt das - allerdings geschlachtete - Tier ausbluten. Es ergibt weder spirituell noch sachlich einen Sinn. Dass man also für eine religiös verbrämte, folkloristische Marotte Tiere so leiden lassen muss, ist pervers! Bravo an die Wallonie!
21.05.17
6:12
Bea MCL sagt:
Das freut mich sehr. Ich hoffe in Deutschland werden auch baldigst saemtliche Ausnahmegenehmigungen entzogen und ein Totales Verbot ausgesprochen!!!!
01.06.17
15:19
kerstin Herrmann sagt:
Es wird Zeit, dass endlich auch die EU in der Gesamtheit diese Greueltaten beendet, genauso wie die grauenvolle Profitmaximierung bei Massentierhaltung. Jeder sollte sich dies anschauen. Schaut wen Ihr wählt! Keine Relegion kann fremdes Leben beanspruchen, was diese sowieso schon tun mit Ausnahme weniger Strömungen auch im Christentum, ich erinnere: " Macht Euch die Tiere zum Untertan" eine unglaubliche Hybris an den Menschen, der nicht im Einklang mit der Natur und allen Lebewesen lebt, der einteilt in nützlich und nicht nützlich nach seinen Mass-stäben und dabei immer und immer wieder viel Schaden anrichtet, der qualvolle Kastenstände und sonst was erfunden hat, liebevoll gepaart mit Achtung aller Lebewesen umgehen zur religiösen Maxime findet sich sowieso nur beim Buddhismus. diese ist berufen- einmal die Religionen zu einen und religiöse geprägte Kriege!!! zu beenden!.
20.08.17
21:36