Wochenlang wurde in Belgien über ein Schächtverbot diskutiert. Nun wurde ein entsprechender Antrag mit 42 zu 38 Stimmen abgelehnt.
In den letzten Wochen haben die Brüsseler Gesetzgeber eine Debatte über einen Vorschlag zum Verbot des Schlachtens ohne Betäubung geführt. Am Freitag hat das Brüsseler Parlament den von Défi-Groen-Open VLD eingebrachten Antrag mit einer Mehrheit abgelehnt.
Trotz zahlreicher Treffen mit Experten, Tierschutzorganisationen sowie muslimischen und jüdischen Verbänden wollte ein Ausschussbericht ein Schächtverbot einführen. Zur Freude aller Muslime und Juden in Belgien wurde der Antrag mit 42 gegen 38 Stimmen abgelehnt.
Mehmet Üstün, Vorsitzender der belgischen Executive, begrüßte die Abstimmung. Auf Facebook kommentierte er das Ergebnis mit den Worten: „Der gesunde Menschenverstand hat gewonnen“.
Erst im Oktober vergangenen Jahres bestätigte das belgische Verfassungsgerichtshof, zur Enttäuschung der jüdischen und muslimischen Vertreter in Belgien, das vorhandene Schächtverbot. Das Verbot sei mit der Verfassung im Einklang. Damit folgte der belgische Verfassungsgerichtshof einer Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs. Demnach dürfen EU-Staaten bei rituellen Schlachtungen eine Betäubung der Tiere vorschreiben.