dialog forum islam

Vielfalt, Partizipation und Alltag

In Düsseldorf haben sich Vertreter muslimischer Organisationen beim „dialog forum islam“ mit NRW-Integrationsminister Guntram Schneider (SPD) ausgetauscht. Diesmal ging es vor allem um ein gegenseitiges Kennenlernen und um die Vielfalt der verschiedenen muslimischen Angebote.

03
04
2014
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Beim jüngsten Zusammentreffen des „dialog forum islam“ (dfi) in Düsseldorf haben neben Vertretern der großen muslimischen Religionsgemeinschaften Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (DITIB), Islamrat für die Bundesrepublik, Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD) und dem Verband der Islamischen Kulturzentren (VIKZ), auch Vertreter weiterer Gruppierungen ihre Arbeit und ihre Organisationen vorgestellt.

Ziel des dfi war es, die Vielfalt bei Muslimen in Nordrhein-Westfalen zu zeigen. Integrationsminister Guntram Schneider (SPD) erklärte anlässlich des Treffens: „Die Musliminnen und Muslime sind mittlerweile ein Teil Nordrhein-Westfalens und der Islam, den sie repräsentieren, hat eine große Vielfalt, die wir in unserem Land stärker bekannt machen wollen.“

Beitrag zur Partizipation

Laut Integrationsministerium hätten die meisten Muslime in Deutschland ihren Ursprung in der Türkei, gefolgt von denen aus südosteuropäischen Herkunftsländern wie Bosnien, Albanien und Bulgarien, sowie aus arabischen, zentralasiatischen und afrikanischen Staaten. Unterschiedliche religiöse Traditionen sowie verschiedene Orientierungen zeichneten den Islam in NRW daher aus. Neben sunnitischen, alevitischen oder schiitischen Orientierungen spielen laut Integrationsministerium auch die Herkunftsländer eine Rolle bei der Ausprägung.

Ali Kızılkaya, Sprecher des Koordinationsrates der Muslime (KRM), der die vier größten muslimischen Organisationen in sich vereint, betonte: „Die Musliminnen und Muslime haben viel erreicht. Sie sind sowohl als Individuen als auch mit ihren Religionsgemeinschaften Teil dieser Gesellschaft geworden. Mit dem dialog forum islam können wir nun gemeinsam einen noch größeren Beitrag zur gesellschaftlichen Partizipation beitragen.“

Alltagsthemen stärker im Mittelpunkt

Weitere Informationen zu Muslimen in NRW gibt es in der Studie „Muslimisches Leben in Nordrhein-Westfalen“

Themen, die in NRW beim Zusammentreffen des Ministers mit den muslimischen Vertretern eine große Rolle spielen, seien daher z.B. – auch angesichts der NSU-Morde – die Sicherheit von Muslimen, Islamfeindlichkeit und Extremismusprävention aber auch Jugendhilfe, islamische Bestattungen, die Religionsausübung muslimischer Inhaftierter und die Wohlfahrtspflege.

Schneider begrüßte in diesem Zusammenhang die Neuausrichtung der Deutschen Islam Konferenz unter Innenminister Thomas de Maizière. Diese scheine wieder auf einem guten Weg zu sein. „NRW wird diesen Prozess gerne unterstützen und die Erfahrungen des dialog forum islam einbringen. Auch bei der Frage eines muslimischen Wohlfahrtsverbandes sollte sorgfältig erwogen und diskutiert werden“, sagte Schneider.

In Nordrhein-Westfalen leben zwischen 1,3 und 1,5 Millionen Menschen muslimischen Glaubens. Das sind rund ein Drittel der insgesamt 4,3 Millionen Muslime in Deutschland. Das dialog forum islam (dfi) setzt sich aus Vertretern der muslimischen Religionsgemeinschaften und Verbände, der Landesregierung und unabhängigen Experten zusammen. Bereits im Herbst wird das dfi wieder zusammentreffen. Thema wird dann Islamfeindlichkeit sein.