CSU-Bundestagsabgeordneter Alexander Radwan

CSU-Politiker für muslimische „Kirchensteuer“

Der CSU-Bundestagsabgeordnete Alexander Radwan spricht sich für die Einführung einer muslimischen „Kirchensteuer“ aus. So möchte man die Finanzierung der Imame aus dem Ausland eindämmen.

20
04
2016
Symbolbild: Zakat, Finanzierung
Symbolbild: Zakat © by epSos .de auf Flickr (CC BY 2.0), bearbeitet islamiQ

Der CSU-Bundestagsabgeordnete Alexander Radwan schlägt zur Finanzierung des islamischen Lebens in Deutschland eine Art Kirchensteuer für Muslime vor. In der „Süddeutschen Zeitung (Mittwoch) begrüßte er die Forderung von CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer, die Finanzierung deutscher Moscheen aus dem Ausland zu untersagen. Der Anti-Islam Kurs, den die AfD fährt hat jedoch sowohl unter Politikern für eine heftige Diskussion gesorgt. Auch deshalb sagte Radwan, dass den Muslimen in Deutschland eine alternative Finanzierung ermöglicht werden muss. Und diese könne „analog zu der bereits existierenden Kirchensteuer“ funktionieren, schlug der Katholik und Sohn eines gebürtiger Ägypters vor.

Radwan betonte, er teile Scheuers Sorge, dass auch extreme Wertvorstellungen nach Deutschland importiert werden könnten. Es dürfe „nicht sein, dass aus dem Ausland finanzierte Imame in Deutschland gegen unsere Grundwerte predigen“, sagte Radwan. Leider geschehe „in manchen Moscheen genau dies“, Deutschland sei hier „oftmals viel zu blauäugig“.

Aber Scheuers Forderung alleine hält Radwan für zu einfach. „Wenn man die Finanzierung aus dem Ausland stoppt, muss man natürlich eine ausreichende Finanzierung des islamischen Lebens im Inland ermöglichen“, sagte Radwan. Das könne „analog zu der bereits existierenden Kirchensteuer für Katholiken und Protestanten durch die Muslime selber passieren“.

Radwan verwies auf das neue österreichische Islamgesetz. Hier hätten „österreichische Muslime eine Reihe von Rechten aber auch Pflichten erhalten“. So müssten sie sich „seither ausschließlich über die Religionsgesellschaft, die Kultusgemeinden und ihre Mitglieder im Inland finanzieren“.

Geld aus dem Ausland sei verboten. Dafür dürften sich jetzt „muslimische Glaubensgemeinschaften als Körperschaften öffentlichen Rechts eintragen lassen“. Eine solche Eintragung kann sich Radwan auch in Deutschland vorstellen. Sie wäre eine Voraussetzung dafür, dass der Staat auch von Muslimen eine Steuer einziehen und an muslimische Glaubensgemeinschaften weiterreichen kann.

Der Berliner SPD-Fraktionschef Raed Saleh hatte sich schon letztes Jahr für eine Art „Kirchensteuer“ für Muslime ausgesprochen. Die CDU dagegen sei im Streit um ein Verbot der ausländischen Finanzierung islamischen Lebens vorsichtiger als Scheuer und Radwan. (KNA, iQ)

Leserkommentare

Manuel sagt:
Eine wirkliche gute Idee, die Österreicher machen es vor, wie es geht. Vor allem der Einfluß des politischen Islams aus der Türkei, sprich der der AKP-Islamisten, durch DITIB muss gestoppt werden. Ebenso brauchen wir keinen Import des mittelalterlichen Islams aus dem Nahen Osten.
21.04.16
12:14
Manuel sagt:
Heute forderte der türkische Parlamentspräsident sogar eine islamische Verfassung in der Türkei, wird wirklich Zeit, dass wir den politischen Islam in der Gestalt von DITIB Einhalt gebieten.
26.04.16
10:04