USA

Trump beleidigt muslimische Demokratin rassistisch

US-Präsident Trump beleidigt u.a. die muslimische Abgeordnete Ilhan Omar rassistisch. In einem Tweet fordert er sie auf das Land zu verlassen und in ihr „Heimatland“ zurückzukehren.

16
07
2019
Donald Trump. © flickr/ CC 2.0 / Gage Skidmore
Donald Trump. © flickr/ CC 2.0 / Gage Skidmore

Nach seinen hoch umstrittenen Twitter-Attacken auf mehrere Demokratinnen aus dem US-Kongress hat US-Präsident Donald Trump noch mal kräftig nachgelegt. „Wenn es ihnen hier nicht gefällt, dann können sie gehen“, sagte Trump am Montag bei einem Auftritt im Weißen Haus in Washington. Dies richtete er an eine kleine Gruppe aufstrebender demokratischer Abgeordneter aus dem Repräsentantenhaus. „Sie hassen unser Land“, behauptete er. „Sie beschweren sich die ganze Zeit.“ Wenn sie hier nicht glücklich seien, sollten sie die Vereinigten Staaten eben verlassen.

Trump hatte am Sonntag in einem Tweet mehrere Demokratinnen dazu aufgefordert, in ihre vermeintlichen Heimatländer zurückzugehen. Sie sollten die Probleme dort lösen, statt den USA gute Ratschläge zu geben. Er nannte zwar keine Namen. Aber er spielte unmissverständlich auf eine kleine Gruppe demokratischer Abgeordneter im Repräsentantenhaus an. Alle vier sind US-Bürgerinnen. Ocasio-Cortez ist puerto-ricanischer Abstammung, geboren in New York; Tlaib ist Tochter palästinensischer Einwanderer, geboren in Detroit; Pressley ist Afroamerikanerin, geboren in Chicago. Omar kam zwar in Somalia auf die Welt, wurde aber schon als Teenager in den USA eingebürgert.

Die vier betroffenen demokratischen Kongressabgeordneten haben die Äußerungen des US-Präsidenten verurteilt. Trump habe zu einer «unverhohlen rassistischen» Attacke ausgeholt, um von der Korruptheit seiner Regierung abzulenken, sagte Ilhan Omar bei einer Pressekonferenz am Montag mit ihren drei Amtskolleginnen. „Das ist die Agenda weißer Nationalisten, egal ob es in Chatrooms passiert oder im nationalen Fernsehen. Und nun hat es den Garten des Weißen Hauses erreicht.“

Abgeordnete erwägen Amtsenthebungsverfahren gegen Trump

Omar und ihre Parteikolleginnen Alexandria Ocasio-Cortez, Rashida Tlaib sowie Ayanna Pressley betonten bei dem Auftritt im Kongress, dass sie sich nicht von Trump einschüchtern lassen würden. Omar und Tlaib sprachen sich zudem für die Einleitung eines Amtsenthebungsverfahrens gegen Trump aus.

Der US-Präsident sagte, er habe in seinem Tweet keine Namen genannt. Bei seinem Auftritt im Weißen Haus verwies er aber unter anderem explizit auf frühere Äußerungen der demokratischen Abgeordneten Ilhan Omar. Der Präsident warf ihr und ihren Parteikolleginnen vor, sie verbreiteten antisemitische Positionen, Hass gegen Israel und Preisungen für Feinde der USA. Wenn sich die Demokraten wirklich um diese Leute versammeln wollten, werde das für die Partei böse ausgehen.

Auf die Frage, ob er darüber besorgt sei, dass viele Menschen diese Äußerungen als rassistisch betrachteten, sagte Trump: „Das besorgt mich nicht, weil die Leute mir zustimmen.“ (dpa/iQ)

Leserkommentare

1440/11/13 sagt:
Er hat recht - wir hassen dieses Land. Mit Blick auf Guantanamo & Co. bleibt uns nichts anderes übrig.
16.07.19
12:36
Emanuel Schaub sagt:
Dass "die Leute ... ihm zustimmen" zeigt ja geradezu wie sicher dieser Präsident selbst bei den unethischten Äusserungen fühlen kann . Wie ist es um eine Mehrheit bestellt ,die solch einen Menschen wählen und immer noch nicht merken,was sie da getan haben. Im vorigen Beitrag ist ein Beispiel ,dass es... noch andere Wähler gibt ,die trotz Religions Unterschiede menschlich handeln 1 Nur wieviel sind es ? gruß emanuel
18.07.19
10:31