Islamophobie und Homophobie

Treffen zwischen Muslimen und Homosexuellen ist verschoben

Der Termin für das umstrittene Treffen zwischen Muslimen und Homosexuellen in der Berliner Şehitlik Moschee, ist nach Angaben eines Sprechers nicht abgesagt, sondern nur verschoben worden. Anscheinend hat sich jetzt auch die DITIB-Zentrale in Köln in den Fall eingeschaltet.

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11
2014

Die Begegnung zwischen Homosexuellen und Muslimen in der Berliner Şehitlik Moschee ist nach Angaben des Sprechers des Berliner Lesben- und Schwulenverbandes, Jörg Steinert, nicht abgesagt worden. „Wir sind mit dem Moscheeverband übereingekommen, dass Treffen zu verschieben“, sagte Steinert am Montag. Die Begegnung sei damit nicht abgesagt, wurde betont. „Wir versuchen, im Dezember einen neuen Termin zu vereinbaren.“

Wie die taz unterdessen am Montag berichtete, sollen Vertreter des Vereins Leadership Berlin mit der DITIB-Zentrale in Köln in Kontakt getreten sein und einen anderen Ort außerhalb der Moschee für eine Begegnung kommende Woche vereinbart haben. An der neuen Begegnung sollen allerdings keine Vertreter der Berliner Şehitlik Moschee teilnehmen. Solchen Plänen erteilte Steinert jedoch eine Absage: „Das ist für uns keine Alternative.“

Steinert: Uns geht es um den Dialog

Steinert hob hervor, dass es dem Verband nicht um die Schlagzeilen gehe, sondern um einen „realen Dialog“. Dafür sei es wichtig, dass das Treffen tatsächlich vor Ort und mit der Gemeinde stattfinde. „Wir wollen nicht mit einem DITIB-Vertreter auf neutralem Boden diskutieren“, sagte Steinert. Solche Treffen habe es bereits mehrfach gegeben. Es gehe dem Verband darum, einen Kontakt aufzubauen, um den Dialog auch in den kommenden Jahren fortzuführen.

In türkischen Medien sowie innerhalb des Dachverbandes DITIB hatte es vergangene Woche eine heftige Kontroverse über das Treffen unter dem Thema „Islam und Homophobie“ gegeben. Die Zeitung Yeni Akit nannte es einen Skandal. Der Besuch sollte im Rahmen des Projektes „meet2respect“ des Vereins Leadership Berlin mit Beteiligung des Lesben- und Schwulenverbandes (LSVD) sowie des Bundesverbands schwuler Führungskräfte Völklinger Kreis stattfinden.

Die Şehitlik-Moschee, die zum Dachverband der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) gehört, ist eine der größten Moscheen in Deutschland mit einer aktiven Gemeinde. (KNA/iQ)

Leserkommentare

Ute DiriDost sagt:
Lakum Dinukum wa liya din-Wozu soll man sich mit solchen Verbänden treffen,solange sie sich nicht nicht in den Islam eintreten und sich auch nicht von ihren Neigungen abhalten wollen.
17.11.14
20:11
Magnus sagt:
Man sollte sich mit solchen Verbänden treffen, um zu zeigen, dass man Toleranz nicht nur für sich und seine eigenen Lebensweisen einfordert, sondern auch anderen gegenüber tolerant ist. Dabei geht es sicherlich nicht darum, diese Menschen für den Islam zu gewinnen und sie dazu zu bringen, ihre Neigungen abzulegen. Ganz abgesehen davon, dass es auch homosexuelle Muslime gibt, die innerhalb der Gemeinden nicht auf Ablehung, sondern auf Akzeptanz stossen sollten.
18.11.14
10:41