Untersuchungsausschuss

Polizistin: Haben in Hanauer Tatnacht das „Menschenmöglichste“ getan

Der Untersuchungsausschuss zu dem rechtsextremistischen Anschlag in Hanau befasste sich am Montag mit der lückenhaften Erreichbarkeit des Notrufs am Tatabend.

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07
2022
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Hanau Mahnmal, Rassismus © Shutterstock, bearbeitet by iQ
Hanau Mahnmal, Rassismus © Shutterstock, bearbeitet by iQ

Mehrere Polizeibeamte der Station Hanau haben nach eigenen Worten am Abend des Anschlags im Februar 2020 nicht gewusst, dass unbeantwortete Notrufe nicht weitergeleitet werden. Der fehlende Überlauf sei ihnen nicht bekannt gewesen, erklärten sowohl eine 30 Jahre alte Polizeibeamtin als auch ein 41-jähriger Polizeibeamter am Montag im parlamentarischen Untersuchungsausschuss zu den rassistisch motivierten Morden im Landtag in Wiesbaden.

Hanau: „Wir haben das Menschenmöglichste getan“

„Wir haben das Menschenmöglichste, wozu wir in der Lage waren, getan, um die Situation zu meistern“, sagte die Polizistin. Sie wisse nicht, was sie und ihre Kollegen hätten besser machen können. Es hätte nichts am Einsatz geändert, wenn mehr Notrufe hätten entgegen genommen werden können. Die Polizistin hatte den ersten Notruf um kurz vor 22.00 Uhr angenommen.

Der Untersuchungsausschuss befasste sich am Montag mit der lückenhaften Erreichbarkeit des Notrufs am Tatabend. Bei der Tat hatte ein 43-jähriger Rechtsextremist am 19. Februar 2020 neun Menschen aus rassistischen Motiven erschossen. Danach tötete er seine Mutter und sich selbst. Der Untersuchungsausschuss soll klären, ob es vor, während und nach der Tat zu einem Behördenversagen kam. (dpa/iQ)