Blutbad in München

#OffeneTuer in Münchener Moscheen

Nach dem schrecklichen Blutbad in München reagierten Moscheen in ganz München mit dem kurz zuvor entstandenen Hashtag #OffeneTuer. So boten sie allen Hilfesuchenden eine Unterkunft für die Nacht an.

23
07
2016
0
"München ist bunt"
"München ist bunt". © by Giovanni Bassista auf Flickr (CC BY-SA 2.0), bearbeitet islamiQ

Nach dem Blutbad in München reagierten etliche Internetuser mit dem Hilfs-Hashtag #OffeneTuer. Der Hashtag entstand nach dem Aufruf der Münchener Polizei, die mitteilte, dass alle Einwohner zu ihren Wohnungen gehen sollen, da die Sicherheitslage nicht abgeschätzt werden konnte. Mit dem Hashtag #OffeneTuer konnten Internetuser markieren, dass sie alle, die es nicht mehr nach Hause schaffen, gerne in ihren Wohungen aufnehmen.

Auch unzählige Moscheen machten bei der Aktion mit. Sie blieben stundenlang offen, um Schutzsuchenden Unterkunft zu bieten. Vertreter islamischer Religionsgemeinschaften meldeten über den Kurznachrichtendienst Twitter mit, dass jeder beängstigte Mitbürger in den Moscheen willkommen ist. Vor allem die Islamische Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) und die Türkisch Islamische Union der Anstalt für Religion (DITIB), die die meisten Moscheegemeinden in Deutschland haben, boten unter dem Hashtag #OffeneTuer ihre Hilfe an.

Murat Kayman, Koordinator der DITIB Landesverbände, teilte ebenfalls per Twitter mit, dass die Türen der Münchener Moscheen offenbleiben.

Die Reaktionen auf das schnelle Hilfsangebot der Münchener Moscheen wurde von vielen Internetusern positiv aufgefasst. Ein User schreibt: „Danke…. Wir Menschen müssen zusammenhalten, dann geht den Terroristen irgendwann die Luft aus. Deutschland ist ein buntes Land und so soll es auch bleiben.“, wie der „Focus“ mitteilt.

Auch MFI hielt die Türen offen

Auch der Vorsitzende des Münchener Forums für Islam (MFI), Imam Benjamin Idriz teilte mit, dass die Moscheen über Nacht allen Hilfesuchenden offen stehen – ein Paar aus Frankreich habe im Münchner Forum für Islam (MFI) übernachtet. Idriz rief dazu auf, dass der „Geist der Mitmenschlichkeit“ die Botschaft dieser „schrecklichen Nacht“ sein solle und hat sich „entsetzt“ über den Anschlag im Münchner Olympia-Einkaufszentrum gezeigt. „Wir stehen jetzt zusammen in Trauer über die Opfer, wünschen den Angehörigen Kraft und unserer ganzen Stadt München Mut und Besonnenheit“, so Idriz weiter. (dpa, iQ)