Hessen

Islamischer Religionsunterricht wird ausgebaut

Der Islamische Religionsunterricht in Hessen wird weiter ausgebaut. Im neuen Schuljahr wird an 11 weiteren Schulen der bekenntnisorientierte Religionsunterricht angeboten. Die Zahl der Schüler, die das Angebot nutzen, ist deutlich gestiegen.

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2014
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Der bekenntnisorientierte Islamische Religionsunterricht an hessischen Schulen wird weiter ausgebaut. Dies gab Kultusminister Alexander Lorz (CDU) vergangene Woche in Wiesbaden bekannt. Mit Beginn des Schuljahres 2014/2015 wurde an 11 weiteren Schulen der bekenntnisorientierte islamische Religionsunterricht eingeführt. Damit ist die Zahl von Schulen, an denen Islamischer Religionsunterricht als ordentliches Fach erteilt wird, auf 38 angestiegen. Die Schülerzahl hat sich laut Kultusministerium dadurch seit dem vergangenen Schuljahr fast verdreifacht.

„Damit nimmt der bekenntnisorientierte Islamische Religionsunterricht eine natürliche organische Entwicklung“, hob Kultusminister Lorz hervor. „Es ist damit die gelungene Fortsetzung einer hessischen Erfolgsgeschichte: Der Weg verläuft bislang völlig harmonisch und ist für mich Anlass mit Optimismus auf die zukünftige Entwicklung zu schauen“, sagte Lorz.

Ziel: Integration von Muslimen

Durch die Vermittlung von religiösen Werten in einer „vielfältigen und freiheitlichen Gesellschaft“ könne und solle der islamische Religionsunterricht laut Kultusministerium zur eigenen Identitätsfindung der Schüler beitragen und sie gleichzeitig zu einer ethischen Urteilskraft befähigen. Er könne damit einen Beitrag zu einer gelungenen Integration von Menschen muslimischen Glaubens in die deutsche Gesellschaft leisten.

Als erstes Bundesland überhaupt hatte Hessen im vergangenen Jahr den bekenntnisorientierten islamischen Religionsunterricht auf der Grundlage von Artikel 7 Absatz 3 Grundgesetz eingeführt. Träger des Islamischen Religionsunterrichtes in Hessen ist die Ahmadiyya Muslim Jamaat (AMJ) und die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (DITIB). Andere Religionsgemeinschaften wurden nicht eingebunden. In diesem Jahr haben sich 1.180 Schülerinnen und Schüler für den Islamischen Religionsunterricht in den Klassen 1 und 2 angemeldet. Im vergangenen Jahr waren es hingegen noch 440.