Islam

Religionsgemeinschaften gratulieren zum Ramadanfest

KRM und muslimische Religionsgemeinschaften gratulierten den Muslimen zum bevorstehenden Ramadanfest. Die Vorsitzenden wünschten gesegnete und besinnliche Feiertage und erinnerten an die prekäre Lage von Muslimen, unter anderem in Syrien, Ägypten oder Myanmar.

07
08
2013
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Heute endet der Fastenmonat Ramadan. Die Muslime fasten ein letztes Mal, ehe am morgigen Donnerstag das Ramadanfest (Eid al-Fitr; Bayram) begangen wird. Muslimische Religionsgemeinschaften und der Koordinationsrat der Muslime (KRM) haben mit Grußbotschaften zum Fest gratuliert.

KRM-Sprecher Aiman Mazyek sagte in Köln: „Eine besonders gesegnete Zeit für die Muslime geht nun zu Ende. Möge der Ramadan zur inneren Einkehr beim Fasten und bei den täglichen Gebeten genutzt worden sein und möge Gott unsere Bittgebete – nicht zuletzt für alle bedürftigen und notleidenden Menschen in der Welt – erhört haben.“

Das Ramadanfest (Id al-Fitr) ist neben dem Opferfest (Id al-Adha) eines von zwei hohen Festen im Islam. Das Ramadanfest geht über drei Tage. Muslime gehen am ersten Tag früh zum Festgebet und Gottesdienst in die Moschee. Während der Festtage werden Familien, Verwandte und Freunde besucht. Es gehört zum Brauch, sich gegenseitig zu beschenken. Vor allem Kindern werden Süßigkeiten angeboten.

Festtage sind Geschenk Allahs

Prof. Dr. Izzet Er von der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) hob in einer Grußbotschaft die Wichtigkeit der Festtage hervor. „Religiöse Festtage, sie stärken unser religiöses Bewusstsein und unsere religiösen Gefühle. Sie stärken uns in unseren Werten und sorgen so für Einheit und Zusammenhalt, für Gemeinsamkeit, Liebe und Respekt in der Gesellschaft. Sie etablieren in der Gesellschaft nicht nur Verantwortung für gegenseitige Hilfe und Solidarität, sondern wirken auch als gesellschaftlicher Kitt und heilen die Wunden“, sagte Er.


KRM


Koordinationsrat der Muslime in Deutschland (KRM)
Der Koordinationsrat der Muslime wurde im März 2007 von den vier großen Dachverbänden DITIB, VIKZ, Islamrat und ZMD gegründet. Er organisiert die Vertretung der Muslime in Deutschland und ist Ansprechpartner für Politik und Gesellschaft.

DITIB


Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (DITIB)
Der DITIB Dachverband vereint bundesweit 896 Ortsgemeinden. Das Vereinsziel ist es, Musliminnen und Muslimen einen Ort zur Ausübung ihres Glaubens zu geben und einen Beitrag zur Integration zu leisten. Darüber hinaus engagiert sich die DITIB intensiv im sozialen Bereich.

Islamrat


Islamrat für die Bundesrepublik Deutschland
Der Islamrat wurde im Jahre 1986 als bundesweite Koordinierungsinstanz und gemeinsames Beschlussorgan islamischer Religionsgemeinschaften in Berlin gegründet. Er fühlt sich der Geschichte des Islam in Deutschland verpflichtet und betrachtet sich als Brücke zwischen Deutschland und der islamischen Welt.

VIKZ


Verband der Islamischen Kulturzentren (VIKZ)
Dem VIKZ sind bundesweit zirka 300 selbstständige Moschee- und Bildungsvereine angeschlossen. Ziel und Zweck der Verbandsarbeit ist die religiöse, soziale und kulturelle Betreuung von Muslimen in Deutschland.

ZMD


Zentralrat der Muslime (ZMD)
Der Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD) ist eine Dachorganisation von derzeit 22 muslimischen Dachorganisationen und umschließt auch Einzelmitglieder.

IGMG


Islamische Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG)
Die IGMG-Islamische Gemeinschaft Millî Görüş ist mit 323 Moscheegemeinden (europaweit 522) sowie 1182 Einrichtungen (2246) und ca. 68.246 Einzelmitgliedern (120.629) eine der größten islamischen Religionsgemeinschaften in Deutschland. Die Gemeindegröße umfasst ca. 350.000 Personen. Sie ist Mitglied im Islamrat.

Auch der Vorsitzende der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG), Kemal Ergün, hob in seiner Grußbotschaft die Bedeutung der Festtage hervor. Er erklärte: „Festtage verbinden die Gläubigen, stärken den Zusammenhalt und versöhnen die Zerstrittenen. Sie sind ein Geschenk Allahs.“ Die Festtage sollten daher genutzt werden, um „die Freuden dieser Tage zunächst selber zu spüren und anschließend ihre freudige Nachricht von Haus zu Haus, von Stadt zu Stadt und von Land zu Land zu verbreiten. Lasst uns unsere Familien, Freunde und Verwandten mit den Freuden und der Besinnlichkeit der Festtage bekannt machen. Wir sollten allen zu den Festtagen gratulieren, egal ob Groß oder Klein. Wir sollten zerstrittene Menschen zusammenführen, Kranke besuchen und für unsere notleidenden Geschwister überall auf der Welt beten.“

Betrübte Festtage

Ali Ataullah Demirezen vom Verband der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) erklärte: „Dieses Jahr gehen wir auch ein wenig betrübt in die Festtage. Denn unsere muslimischen Brüdern und Schwestern auf unterschiedlichen Orten der Welt leiden unter kriegerischen Auseinandersetzungen und Unterdrückung.“ Demirezen betete dafür, dass sie aus ihrer Not befreit werden.

Auch Ali Kızılkaya vom Islamrat für die Bundesrepublik machte darauf aufmerksam, dass in diesem Jahr das Ramadanfest durch den Bürgerkrieg in Syrien, die Auseinandersetzungen in Ägypten und den Völkermord an Muslimen in Myanmar betrübt sei. „Ich wünsche den Menschen in aller Welt, insbesondere den Menschen in diesen Regionen, Frieden“, sagte Kızılkaya.