Ausstellung

Die Spuren des Islams in Österreich

Die Ausstellung „Ostarrichislam – Fragmente 800 jähriger gemeinsamer Geschichte“ zeigt, welche vielfältigen Begegnungen zwischen dem Islam und Österreich seit 800 Jahren stattgefunden haben.

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06
2013
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Ist der Islam in Österreich beheimatet – und inwieweit? 
Diese Frage versuchten die Vertreter des Privaten Studiengangs für das Lehramt für islamische Religion an Pflichtschulen (IRPA) zu beantworten. Sie beleuchteten die islamische Mitprägung der österreichischen Kultur in einer Ausstellung und stellten fest: Schon lange bevor der Islam in Österreich gesetzlich verankert wurde, fanden die ersten Auseinandersetzungen mit Europa statt.

„Ostarrichislam – Fragmente 800 jähriger gemeinsamer Geschichte“ wurde zunächst 2012 zum 100-jährigen Bestehen des Islamgesetzes in Wien ausgestellt. Jetzt wird sie an der Universität Innsbruck vom 6. Juni bis zum 3. Juli in der Katholisch-Theologischen Fakultät gezeigt. Die Ausstellung macht sichtbar, wie sehr der Islam – neben dem Christen- und Judentum – Teil der europäischen und speziell der österreichischen Geschichte ist. Die Zeugen dieser Begegnung finden sich in Gebäuden, Schlössern, Fabriken, in Lebensläufen, Kirchen, Bauernhäusern, in der Kunst und in der Sprache, im Alltag, in der „Türkenmode“ und auf Friedhöfen.

Ausstellung Ostarrichislam – Fragmente 800 jähriger gemeinsamer Geschichte
7. Juni bis 03. Juli 2013, Gang der Katholisch-Theologischen Fakultät, Karl-Rahner-Platz 1, 1. Stock

Der frühe Kontakt mit dem Islam

Jahrhundertealte Kirchen im Herzen von Wien oder in den Bergen weisen islamische Elemente auf. Sie lassen sich etwa an der maurischen Fassade des Arsenals aufspüren, im Schriftzug „Allah“, der eine Kapelle ziert und in der Architektur der Karlskirche. Moscheen wurden
als Gartenpavillons in der Barockzeit in katholischen Stiften
errichtet, viele Wiener mit deutschen Familiennamen haben osmanische
Wurzeln und in der Österreichischen Armee kämpften Muslime auf Seiten Österreichs.

Diese und mehr Anknüpfungspunkte weisen darauf hin, dass das Gebiet des heutigen Österreichs fast seit seiner ersten urkundlichen Erwähnung 996 n.Chr. mit dem Islam in Kontakt stand, sei es in Form von muslimischen Einwohnern oder in Form kriegerischer Auseinandersetzungen. Vor allem aber auch in gegenseitigem Kunst- und Kulturaustausch.