Die Frauenrechtsorganisation Terre des Femmes fordert ein Kopftuchverbot in deutschen Kindergärten und Schulen, welches für alle minderjährigen Mädchen gelten müsse.
Die Frauenrechtsorganisation Terre des Femmes hat ein gesetzliches Kopftuchverbot für Mädchen in deutschen Kindergärten und Schulen gefordert. „Das Recht auf Kindheit muss gewahrt bleiben“, erklärte die Organisation nach ihrer jährlichen Hauptversammlung.
Bundesgeschäftsführerin Christa Stolle sagte am Montag in Berlin, Kindergärten, Schulen und andere Ausbildungsstätten müssten „ein gesetzlicher Schutzraum“ sein, wo alle Kinder ein säkulares Gesellschaftsmodell erfahren könnten – und zwar unabhängig von Geschlecht, kultureller Herkunft und Weltanschauung. Das Verbot müsse in den Schulen für alle Minderjährigen gelten.
Die Verschleierung, wie sie zunehmend bereits in Kindergärten und Schulen zu beobachten sei, stehe diesem Ziel entgegen. Das Kopftuch markiere Mädchen „als Verführerinnen, die ihre Reize vor den Männern zu verbergen haben“. Dieses patriarchalische Rollenbild des weiblichen Kindes diskriminiere auch den Mann als jemanden, der „angeblich triebgesteuert und unbeherrscht“ sei.
In einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov hatte sich im Mai 2016 jeder Zweite dafür ausgesprochen, ein Kopftuchverbot für Schülerinnen einzuführen. 30 Prozent wollten, dass das islamische Kopftuchweiterhin erlaubt bleibt. Elf Prozent der Befragten sprachen sich für die Einführung einer Altersgrenze aus, zum Beispiel ab 16 Jahren. (dpa, iQ)