









Ein Angriff auf eine Kundgebung gegen Hass und Hetze schockiert Brandenburg. Die Amadeu Antonio Stiftung befürchtet weitere Gewalt.
Die Amadeu Antonio Stiftung sieht angesichts rechtsextremer Vorfälle im Osten Deutschlands die Gefahr einer Rückkehr der sogenannten Baseballschlägerjahre in den 1990er Jahren. „Es entsteht ein Klima der Gewalt und der rechtsextremen Mobilisierung, das an die 90er erinnert – es droht ein Flächenbrand“, sagte Lorenz Blumenthaler, der sich bei der Stiftung mit Rechtsextremismus befasst, der Deutschen Presse-Agentur.
Die „Baseballschlägerjahre“ sind beinahe zu einem Synonym für rechte Gewalt geworden, die in der Nachwendezeit besonders in Ostdeutschland eskalierte. Ausschreitungen etwa in Hoyerswerda und Rostock-Lichtenhagen machten Schlagzeilen.
Am Sonntag war es in der Kleinstadt Bad Freienwalde im Osten Brandenburgs zu einem gewaltsamen Angriff vermummter Männer auf eine Kundgebung gegen Hass und Hetze gekommen. Die Veranstalter und mehrere Initiativen sprachen von einer Attacke Rechtsextremer. Die Polizei hat die Täter bislang nicht fassen können.
Bereits in den vergangenen Monaten hatte es Angriffe auf alternative Jugendeinrichtungen in Brandenburg gegeben. Verfassungsschützer warnen zudem vor einer Radikalisierung junger Menschen über Plattformen im Netz.
„Der brutale Angriff in Bad Freienwalde zeigt: Rechtsextreme fühlen sich im Aufwind“, sagte Blumenthaler. „Besonders junge Männer werden zunehmend angesprochen – einerseits über die geschickte Mobilisierung in sozialen Medien, andererseits durch das Versprechen von Stärke und einfachen Feindbildern in Zeiten globaler Polykrisen.“ (dpa/iQ)