USA

Juden und Muslime in den USA besorgt über Twitter-Übernahme

Jüdische und muslimische US-Organisationen haben sich besorgt über die bevorstehende Übernahme des Kurznachrichtendienstes Twitter durch Milliardär Elon Musk geäußert.

01
05
2022
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Twitter (c)shutterstock, bearbeitet by iQ
Twitter (c)shutterstock, bearbeitet by iQ

Jüdische und muslimische US-Organisationen haben sich besorgt über die bevorstehende Übernahme des Kurznachrichtendienstes Twitter durch Milliardär Elon Musk geäußert. Es sei „zutiefst beunruhigend und potenziell gefährlich, dass zwei Personen – Musk und Facebook-Chef Mark Zuckerberg – im Wesentlichen den öffentlichen Raum kontrollieren“, so der Vorsitzende der Anti-Defamation League (ADL), Jonathan Greenblatt.

Hass und Extremismus auf Twitter

„Wir wissen aus erster Hand, dass Hass und Extremismus in digitalen Räumen zu physischer Gewalt führen kann“, so Greenblatt, „insbesondere gegen Juden und andere marginalisierte Gemeinschaften.“

Musks Twitter-Übernahme bedeute mit hoher Wahrscheinlichkeit, „dass Donald Trump wieder auf der Plattform zugelassen werde“, befürchtet die Präsidentin der muslimischen Anwaltsorganisation, Sumayyah Waheed. Schon bisher habe es Twitter versäumt, Regeln durchzusetzen und verbotene Inhalte, die zu Hass und Drohungen aufriefen, zu entfernen.

2021 gaben laut ADL-Umfrage mehr als ein Drittel der US-Juden an, dass sie bereits online belästigt worden seien. In derselben Umfrage bestätigten dies mehr als vier von zehn US-Muslimen.

Twitter hatte am Montag die Übernahme durch Musk mitgeteilt, die in den nächsten drei bis sechs Monaten abgeschlossen werde. Musk hatte dies mit den Worten kommentiert, Twitter sei der digitale Marktplatz, auf dem wichtige Themen für die Zukunft der Menschheit debattiert würden. Die freie Meinungsäußerung sei „das Fundament einer funktionierenden Demokratie“. (KNA/iQ)