Verfassungsschutz

Rechtsextremismus derzeit größte Bedrohung in Deutschland

Für den Verfassungsschutz ist der Rechtsextremismus derzeit die größte Bedrohung in Deutschland. Präsident Haldenwang warnt vor allem vor der rechtsextremistischen Propaganda im Internet.

06
06
2021
Verfassungsschutzpräsident Thomas Haldenwang (c)Facebook, bearbeitet by iQ
Verfassungsschutzpräsident Thomas Haldenwang (c) Facebook, bearbeitet by iQ

Der Rechtsextremismus ist aus Sicht des Präsidenten des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Thomas Haldenwang, derzeit die größte Gefahr für Sicherheit und Demokratie in Deutschland. „Unter diesen Begriff fallen terroristische Strukturen ebenso wie die klassische Szene mit ihren Kameradschaften und Parteien.

An Bedeutung gewinnt daneben die sogenannte Neue Rechte, deren Vertreter als geistige Brandstifter auftreten und die Bewegung mit Ideologie unterfüttern“, sagte Haldenwang im Interview der „Welt am Sonntag“.

Große Sorge bereite der Behörde zudem rechtsextremistische Propaganda im Internet. Was sich hierzu dort entwickelt habe, sei schwierig zu überschauen, erklärte Haldenwang. „Das Netz quillt über mit Hassbotschaften, die antimuslimisch und antisemitisch, fremdenfeindlich und demokratieablehnend sind.“

Darüber hinaus sei in Teilen des gewaltbereiten Linksextremismus eine neue Qualität der Gewalt festzustellen, sagte Haldenwang. „Längst geht die Gewalt nicht mehr nur von Demonstrationen aus, sondern richtet sich immer öfter gezielt gegen Personen.“ Dieses Agieren könne „in eine Radikalisierungsspirale münden, die im schlimmsten Fall auch eine Entwicklung hin zu terroristischen Strukturen möglich erscheinen lässt“. Dies müsse im Blick behalten werden. (KNA, iQ)

Leserkommentare

Dilaver Çelik sagt:
Man kann es immer wieder hier im Kommentarbereich lesen, wie die üblichen Verdächtigen ihren braunen Müll absondern - ob antimuslimisch, zionistisch, fremdenfeindlich oder religionsfeindlich. Würde sich jemand auf der Straße so verhalten, dann würde er Prügel bekommen und sich mit blauen Flecken und Platzwunden in der nächsten Polizeiwache wiederfinden. Aber zu Hause hinter dem PC wähnen sich die Täter (m/w) in Sicherheit und müssen scheinbar keine Konsequenzen fürchten. Und das ist - gelinde gesagt - asozial.
08.06.21
14:26
Ethiker sagt:
Es wird seit geraumer Zeit offensichtlich mit Menschenleben gespielt, wenn Gefahren gesteuert und kontrollierbar gemacht werden.Es können viele Gefahren nicht verhindert werden, soweit aber gesteuert, gefördert, genährt, geschaffen, gestaltet und dementsprechend vorhergesehen und kontrolliert werden. Die Opfer müssen dafür einen hohen Preis zahlen, Viele geschaffenen Gefahren dürfte es eigentlich nicht geben. Eine Gruppe nicht für eine andere Gruppe von Menschen geopfert werden.
08.06.21
23:00
Vera Praunheim sagt:
Um das hier präsentierte Szenario noch vollständig abzurunden - ohne die Gefahren des Rechtsextremismus relativieren zu wollen - dürfen die drohenden Gefahren aus dem Spektrum des religiösen Extremismus keinesfalls unerwähnt oder gar bagatellisiert bleiben. Es gibt auch islamistischen Müll, der vor allem in (geheimen) Internet-Foren menschenverachtend und religionsverherrlichend abgesondert wird. Es gibt auch religiös motivierte Hetzer, die gerne zu Gewalt-Aktionen aufrufen, nachdem sie frömmelnd und betend in Moscheen niederknieten. Der Verfassungsschutz hat schon genügend Material zum Thema Radikal-Islam & Extremismus gesammelt. Die Terror- und Mordanschläge in mehreren europäischen Ländern in letzter Zeit sprechen eine deutliche Sprache. Und da gibt es - aber hallo - nichts zu verniedlichen oder abzustreiten.
09.06.21
15:46