Terrorfall Anis Amri

V-Mann soll zu Anschlägen angestachelt haben

Zurück auf Start: Der Terrorfall Anis Amri wird von einem neuen Untersuchungsausschuss im NRW-Landtag durchleuchtet. Brisant: Ein V-Mann der NRW-Behörden soll im Umfeld von Anis Amri selbst zu Anschlägen angestachelt haben.

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Anis Amri in dem mutmaßlichen Bekennervideo, © flickr/CC 2.0/ quapan

Der Terrorfall Anis Amri beschäftigt erneut einen Untersuchungsausschuss des NRW-Landtags – und parallel dazu gibt es neue Recherchen zur Rolle eines V-Manns bei dem Anschlag. Der vom Landeskriminalamt NRW geführte Informant in der Gruppe um Amri soll selbst zu Anschlägen aufgefordert haben, berichteten der Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) und die „Berliner Morgenpost“ (Donnerstag). Sie berufen sich unter anderem auf mehrere Strafverteidiger von Extremisten aus der Gruppe um Abu Walaa. Beim Start des zweiten Untersuchungsausschusses am Freitag (10.00 Uhr) geht es aber zunächst wohl um andere Themen: Als erster Zeuge wird ein Mitarbeiter des Bundesinnenministeriums befragt.

Das NRW-Innenministerium sagte zu den Berichten auf Anfrage, man prüfe die neuen Informationen zur Rolle des V-Manns. Dem Medienbericht zufolge hatte der Informant der NRW-Behörden vor Mitstreitern gesagt, man brauche „gute Männer, die in der Lage sind, Anschläge zu verüben“.

Laut einem internen Bericht des NRW-Verfassungsschutzes habe ein Islamist berichtet, der V-Mann habe „nach einem zuverlässigen Mann für einen Anschlag mit einem Lkw“ gesucht, berichteten „rbb“ und „Berliner Morgenpost“. Das LKA NRW habe die Aussagen des Aussteigers über den V-Mann als „wenig glaubwürdig“ eingestuft. Bereits früher hatten „Süddeutsche Zeitung“, WDR und NDR über den V-Mann des LKA NRW sowie Hinweise auf ihn berichtet.

Untersuchen beginnen bei Null

Die Neuauflage des Untersuchungsausschusses in Düsseldorf könnte damit an Brisanz gewinnen. Bis zur Landtagswahl im Mai hatte der Vorgänger-Ausschuss seine Arbeit nicht abschließen können. Laut dem neuen Vorsitzenden Jörg Geerlings (CDU) beginnt die Arbeit jetzt wieder bei Null. Der Auftrag: Mögliche Versäumnisse der NRW-Regierung und Behörden im Umgang mit dem abgelehnten Asylbewerber sollen aufgedeckt werden.

Anis Amri hatte am 19. Dezember 2016 mit einem Lastwagen auf einem Berliner Weihnachtsmarkt zwölf Menschen getötet. Auf der Flucht wurde er in Italien erschossen. Der Tunesier hatte sich länger in NRW aufgehalten, die Ausländerbehörde in Kleve war für ihn zuständig. Ein vom Berliner Senat eingesetzter Sonderermittler hatte kürzlich in seinem Abschlussbericht auch die Polizei in NRW kritisiert. (dpa, iQ)

Leserkommentare

Dilaver sagt:
Ich traue dem BND sowie dem Verfassungsschutz, welche in Deutschland einen "Staat im Staat" bilden, jegliche Schweinerei zu. In der Türkei wurde vor kurzem ein BND-Agent festgenommen, was ich aus der Presse gelesen habe. Der Mann hat nicht nur Widerstand bei seiner Festnahme geleistet, sondern bei seiner Vernehmung türkischen Polizisten offen ins Gesicht gedroht: "Ihr seid die nächsten!" Ich hoffe, dass er nie wieder in Freiheit leben darf. Es besteht kein Zweifel daran, dass ALLE "islamistischen" Terroranschläge auf der Welt bzw. Terror im Namen des Islam False-Flag-Angriffe sind, deren Drahtzieher in westlichen Geheimdiensten sitzen. Muslime, welche die Terroranschläge verüben, sind lediglich nützliche Idioten, welche man reinlegen und zum Werkzeug machen kann. Da kann mir keiner was erzählen. Die Muslime sollen sich vom Terrorismus distanzieren, wird immer wieder von nützlichen Idioten des hiesigen Systems gefordert. Von welchem Terror denn? Den nützliche Idioten im Namen des Islam verüben, welche nichts anderes sind als Werkzeuge westlicher Geheimdienste, so wie im Fall Anis Amri auch? Wen wollen die eigentlich auf den Arm nehmen? Dem nächsten, der mir "islamistische" Terroranschläge vorhält, werde ich das um die Ohren hauen, damit er seine Augen öffnet und nicht alles glaubt, was die hiesigen Medien ihm glaubhaft machen wollen.
20.10.17
15:55