US-Wahlen 2016

Muslima wird Abgeordnete in Minnesota

Die Muslima Ilhan Omar schreibt Geschichte. Sie ist die erste somalisch-amerikanische Abgeordnete, die ins Repräsentantenhaus gewählt wurde.

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2016
Ilhan Omar - erste Muslime die ins Repräsentantenhaus gewählt wurde © Facebook, bearbeitet by iQ.

Mit der Wahl einer somalischen Einwandererin ins Abgeordnetenhaus im Bundesstaat Minnesota haben die dortigen Bürger landesweit für Aufsehen gesorgt. Die Demokratin Ilhan Omar, eine Muslima und Kopftuchträgerin, zieht Medienberichten zufolge als erste Politikerin somalischer Herkunft in ein amerikanisches Parlament ein und schreibt Geschichte.

Die 34-Jährige Ilhan Omar ist in Somalien geboren. Mit acht Jahren sei sie in die USA gekommen, berichtete die Zeitung «Star Tribune». Sie leitet unter anderem das Netzwerk „Women Organizing Women“,das Frauen aus Afrika dazu ermutigt, Führungspositionen in ihren Gemeinden zu übernehmen.

Nach ihrer Wahl äußert sich Omar hoffnungsvoll zur Zukunft Amerikas. “Meine Nachbarn und jeder in diesem Raum repräsentieren das, was wir als Nation sein wollen: Vereint in Vielfältigkeit.“ Ihre Siegesrede habe sie erst auf Englisch und dann auf Somali gehalten.

In Minnesota leben rund 40 000 Menschen somalischer Herkunft – mehr als in jedem anderen US-Staat. Noch vor wenigen Tagen hatte der Präsidentschaftskandidat Donald Trump die Einwanderung aus Somalia in den Staat als «Katastrophe» bezeichnet. (dpa, iQ)

Leserkommentare

Manuel sagt:
Ohne Kopftuch scheint es einfach nicht zu gehen, wirklich traurig, wie man immernoch diesen Frauenunterdrückungssymbol anhängt.
11.11.16
13:00
Fabian sagt:
@Manuel: Dass Sie den muslimischen Frauen vorschreiben wollen, was sie zu tragen haben (oder zumindest, was sie nicht zu tragen haben), sorgt auch nicht gerade für die Befreiung der muslimischen Frau. Würden Sie zu unseren Freiheitswerten stehen, würden sie eine Frau selbst entscheiden lassen, was sie anziehen möchte. Da könnte es Ihnen sogar egal sein, wie sie zu dieser Entscheidung kommt. In welches Ihrer Freiheitsrechte greift den eine muslimische Frau mit Kopftuch ein?
11.11.16
17:08
Manuel sagt:
@Fabian: Wer ein öffentliches Amt bekleidet sollte religiös neutral auftreten und nicht ständig sowas mit Inbrunst vor sich hertragen, das ist ein Grundprinzip des Säkularismus, der bei Ihnen offenbar nicht mehr gilt, wenn es um den Islam geht. Und ich habe nun mal etwas gegen Zeichen, die ein Frauenbild aus dem Mittelalter symbolisieren, Ihnen mag sowas ja gefallen, mir nicht, wir sind hier in der westlichen Welt und nicht in islamischen Ländern, dass scheinen Sie auch noch nicht ganz verstanden zu haben, ich will her keine weitere Ausbreitung der mittelalterlich-islamischen Gesellschaftsordnung!
12.11.16
14:31
Holger Berger sagt:
Man sollte auch klar sehen, daß hinter diesem Verschleierungsgebaren der Gedanke steht, daß eine unbekannte, unergründliche, imaginäre Gottheit diese unnatürliche Verhüllung angeblich wünscht. Und daß Männer - vielleicht auch bisexuelle oder lesbische Frauen (?) - beim Anblick eines weiblichen nackten Kopfes mit Haaren - oder auch Glatze (?) - sexuell erregt werden könnten. Denn das darf ja keinesfalls nach bestimmtem Koran-Islam-Verständnis sein, das wären dann ja sündhafte Regungen, die es zu unterbinden gilt. Und derlei Glaubensanhänger sollen aktiv Politik für alle gestalten dürfen? Ich persönlich finde solche Glaubensansichten schon komisch bis absurd und unnatürlich. Aber grundsätzlich sollte schon jeder Mensch die abstrusesten Dinge glauben dürfen, die er mag.
13.11.16
12:25
Johannes Disch sagt:
@Manuel Die Amis haben eben einen sehr entspannten Umgang damit und ein viel weit gefassteres Verständnis von Religionsfreiheit als wir. Religionsfreiheit ist dort quasi ein Naturrecht. Den Amis käme es niemals in den Sinn, ein Kopftuch zu verbieten. Vor einigen Jahren versuchte das mal eine reaktionäre Schule. Ich glaube, es war in Oklahoma. Die schlossen eine Schülerin wegen eines Kopftuchs vom Unterricht aus. In einer Eilentscheidung machte das US-Justizministerium höchstpersönlich diese Entscheidung im Handumdrehen wieder rückgängig und nur 3 Tage später konnte die Muslimin wieder ihre Schule besuchen-- und zwar mit Kopftuch! Und die Amis haben immerhin "9 / 11" erlebt. Aber Sie würden trotz dieser traumatischen Erfahrung nie so einen lächerlichen Veitstanz um das Kopftuch machen, wie manche hier in Deutschland. Die Amis finden unsere Diskussionen darüber einfach nur lächerlich.
14.11.16
22:08
Manuel sagt:
@Johannes Disch: Also ich verstehe wirklich nicht, wieso Sie hier ständig das mittelalterlich-islamische Frauenbild mit ihrem Symbol dem Kopftuch mit solcher Inbrunst verteidigen und dem konsquenten Säkularismus so ablehenden gegenüberstehen? Ist es Ihnen noch nie in den Sinn gekommen, dass viele Menschen die Ausbreitung der islamischen Gesellschaftsordnung nicht unbeding toll finden? Früher hat die SPD, der Sie ja offenbar angehören einmal gegen tiefreaktionären und rechte Idelogien/Religionen gekämpft, sich sogar für einen Laizismus eingesetzt, doch heute kniet man sich ja geradezu vor dem Islam hin, wie Sie hier wieder unter Beweis stellen. Also bei einer solchen SPD, wundert es nicht mehr, dass die AfD, beim Thema Islam solchen Zulauf bekommt.
15.11.16
11:31
Johannes Disch sagt:
@Manuel Sie verstehen den Säkularismus falsch. Säkularismus bedeutet, der Staat hat neutral zu sein. Und nicht der Bürger. Und ihre pauschale Zuschreibung des Kopftuchs als mittelalterlich ist ein Vorurteil.
16.11.16
1:17
Manuel sagt:
@Johannes Disch: Ist es nicht! Dem Koftuch liegt ein mittelalterliche Sexualmoral zu Grunde, in denen Haare als etwas böses, sündhaftes gesehen wurden. Außerdem wieso müssen es eigentlich immer nur Frauen tragen, haben Männer im islam etwa keine Haare? Und Säkluarismus heißt Trennung von Religion und Staat, wenn hier haufenweise Kopftuchfrauen in staatlichen Einrichtungen sind, dann ist das kein Säkularismus mehr.
17.11.16
12:36
Enail sagt:
Ach ja, schon wieder das Thema. Eine Muslime hat was erreicht. Bei Nichtmuslimen, die gleiche Positionen bekleiden, ist die Religionszugehörigkeit kein Thema. Unter welchen Minderwertigkeitskomplexen leiden Muslime eigentlich, dass sie bei allem, was sie erreichen, sei es eben Abgeordnete, Bürgermeister oder Sportler, die Religionszughörigkeit ins Feld führen müssen. Die ist doch total unwichtig, Qualität in der Arbeit ist gefragt. Vielleicht liegt es ja auch an dieser Religion, die das eigene Denken einschränkt, weil ja alles vorgeschrieben ist, selbst die einfachsten Dinge zum Leben wie Essen und Kleidung. Schon arm, wenn man so abhängig ist, und bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit die Religion bekunden muss.
08.12.16
0:54