Thüringen

Zahl muslimischer Bestattungen nimmt zu

Die Zahl muslimischer Bestattungen wird in den nächsten Jahren voraussichtlich steigen. Das Bundesland Thüringen bereitet sich darauf vor.

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08
2016
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Symbolbild: Ein muslimisches Grabfeld
Symbolbild: Ein muslimisches Grabfeld © by Sludge G auf Flickr (CC BY-SA 2.0), bearbeitet islamiQ

Die Zahl der Bestattungen nach muslimischem Ritus im Land wird nach einem Bericht des MDR Thüringen künftig zunehmen. Früher seien die meisten im Freistaat lebenden Muslime aus der Türkei gekommen und dort nach ihrem Tod beerdigt worden, zitiert der Sender das Büro der Thüringer Integrationsbeauftragten. Mittlerweile lebten hierzulande aber viele Muslime aus Afghanistan oder auch Syrien. Eine Bestattung in ihren Heimatländern wäre so gut wie unmöglich.

Der Imam der Erfurter Moschee mahnte laut MDR, die islamischen Gemeinden und Friedhofsverwaltungen in Thüringen hätten sich nicht rechtzeitig auf die neue Situation eingestellt. Das müsse jetzt nachgeholt werden. In Jena wollen dem Bericht zufolge der Islamische Kulturverein und der Kommunale Service der Stadt gemeinsam eine Lösung finden. Leichname von Muslimen würden dort bisher nach Berlin überführt.

Auf dem seit 2010 existierenden Erfurter Grabfeld für Bestattungen nach muslimischem Ritus wurden laut dem Bericht pro Jahr weniger als zehn Menschen aus ganz Thüringen beerdigt. Weil seit diesem Jahr gemäß Kommunalrecht hier nur noch in Erfurt gestorbene Muslime beigesetzt werden dürften, müssten die übrigen Städte und Gemeinden Möglichkeiten für solche Begräbnisse schaffen, forderte der zuständige Abteilungsleiter der Landeshauptstadt. (dpa/iQ)