Österreich

Islamfeindliche Attacke auf ATIB-Moschee

Ein weiterer Angriff auf eine muslimische Gebetsstätte in Österreich. Unbekannte haben einen Schweinekopf und Innereien vor einer Moschee abgelegt. Verantwortliche werden aufgefordert nicht zu verharmlosen und Konsequenzen zu ziehen.

26
12
2014

In Österreich wurde eine Moschee Opfer eines offensichtlich islamfeindlichen Angriffs. Vor der Tür der Kocatepe Moschee der ATIB im 21. Bezirk wurden am 1. Weihnachtstag (25.12.2014) ein abgetrennter Schweinekopf sowie blutige Innereien abgelassen – eine bekannte Methode islamfeindlicher und rechtsextremer Gruppierungen. Den scheußlichen Angriff auf das muslimische Gebetshaus bemerkten Gemeindemitglieder, als sie sich zum Morgengebet in die Moschee begeben wollten. Einige reagierten schockiert.

„Wir leben seit Jahren in Österreich, haben unsere Jugend dem österreichischen Staat gewidmet. Beim Bau der Moschee passierte uns Ähnliches aber seit Jahren führen wir diese Moschee in gutem Dialog mit unseren Nachbarn. Wir wollen unsere Religion friedlich ausleben“, sagten der Vereinsobmann und der Jugendvertreter der ATIB-Moschee zum Angriff. Man dürfe sich von solchen Attacken nicht schikanieren lassen. „Wir fordern alle Verantwortlichen auf, diese Taten nicht zu verharmlosen und nötige Konsequenzen zu ziehen.“

Die Tat wurde von der Zentrale der ATIB und weiteren muslimischen Organisationen scharf verurteilt. Verantwortlich für die Tat wird die steigende Islamophobie in Europa und insbesondere in Österreich gemacht. Gerade in Österreich sei die Haltung gegenüber Muslimen immer feindseliger geworden, berichten Muslime. Dies liege auch am Streit um das geplante – und von den Muslimen in dieser Form abgelehnte – neue Islamgesetz. Es habe nicht nur einen Generalverdacht gegenüber Muslimen gestärkt, sondern trage auch zur Stärkung der Islamfeindlichkeit bei, lautet ein hinter vorgehaltener Hand geäußerter Vorwurf muslimischer Spitzenvertreter.

Die ATIB (Türkisch Islamische Union) ist der österreichische Ableger der DITIB. Sie gilt als größter Dachverband von Muslimen in Österreich mit etwa 64 Moscheegemeinden und zugehörigen NGOs.

Leserkommentare

Tomek sagt:
Solange in Moscheen Politik gemacht wird, türkischem Nationalismus gefrönt, gegen "den Westen", "die Christen", Europa (zB im Zusammenhang mit dem Gasstreit im östl. Mittelmeer) oder "Kufr" gehetzt wird- und somit der Säkularismus, die tolerante und pluralistische Gesellschaftsordnung angegriffen, Homosexuelle als Plage oder widernatürliche "Krankheit" gesehen wird, solange ist jede - auch herbe - Kritik am Islam und seinen Institutionen, alles andere denn dumpfe "islamophobie! (das neue Lieblingswort der "armen Opfer" Muslime) sondern schlicht berechtigte und sehr, sehr notwendige Wehrhaftigkeit gegen ein in jeder Hinsicht zurückgebliebenes, protofaschistisches und intolerantes Mindset. Solange da den Gläubigen noch ins Hirn geimpft wird, der Islam würde früher oder später die ganze Welt "beherrschen" (sic!), braucht sich kein Moslem wundern, wenn er angefeindet wird.In der westlichen Welt wurde christlicher Missionarismus schon lange quasi abgeschafft- das sollten inzwischen auch die Muslime schaffen. So, wie man hierzulande gegen Nazis und rechtsautoritäre Tendenzen und Bewegungen ankämpft, genauso muss das auch für den ebenfalls rechtsfaschistoide, totalitaristische (buchtreue) Auslegung des Islam gelten. Die arabische und afrikanische Welt leidet schon genug unter diesen bärtigen idioten á la Taliban oder Boko haram! Wenn eine Nazi-bude mit Kot beworfen wird, regt sich auch keiner auf- auch wenn ich beide Fälle ablehne. Die ATIB hat sich den Kot mit ihrem dämlichen, national-osmanisch-religiösen Schmarren redlich verdient. Das weinerliche Gejammer von wegen "islamophobie" haben genau solche Institutionen zu verantworten. Werdet endlich einmal freie, gebildete, liberale Bürger des 21 Jhdt´s, dann könnt ihr eure Religion ausüben, wie jeder andere auch! Im Privaten, in Frieden und Demut.
27.12.20
2:00