Kosovo

Oberster Gerichtshof bestätigt Kopftuchverbot an öffentlichen Schulen

In Kosovo hat der Oberste Gerichtshof das Kopftuchverbot an öffentlichen Schulen bestätigt. Eine Frauenorganisation scheiterte mit ihrer Klage – das Gericht erklärte die Regelung für verfassungsgemäß.

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2025
Behörde weist Beschwerde nach tödlichen Schüssen auf Geflüchteten ab iQ
Symbolbild: Urteil © Shutterstock, bearbeitet by IslamiQ.

Der Oberste Gerichtshof des Kosovo hat am Mittwoch eine Klage gegen das Verbot religiöser Symbole, darunter auch des Kopftuchs, an öffentlichen Bildungseinrichtungen abgewiesen. Die Organisation „Arrita – Frauennetzwerk für berufliche Entwicklung“ hatte gegen das Bildungsministerium geklagt und argumentiert, das Verbot verletze die verfassungsmäßigen Rechte von Schülerinnen, die ein Kopftuch tragen.

Konkret hatte „Arrita“ beantragt, Artikel 3 Absatz 1 Unterabsatz 1.13 der Verwaltungsvorschrift Nr. 06/2014 aufzuheben, die Kleidungsvorschriften und Disziplinarmaßnahmen für Schüler regelt. Die Klägerin machte geltend, dass solche Einschränkungen nur durch ein Gesetz, nicht aber durch eine ministerielle Vorschrift zulässig seien.

Nach Angaben der Organisation hätten in den vergangenen vier Jahren zahlreiche Mädchen Beschwerden eingereicht, weil sie wegen ihres Kopftuchs von Schulen verwiesen oder suspendiert worden seien.

Der Oberste Gerichtshof sah das jedoch anders: Das Bildungsministerium habe auf Grundlage des Gesetzes über die voruniversitäre Bildung sowie des Gesetzes über die berufliche Bildung das Recht, Vorschriften über das Verhalten und die Kleidung von Schülern zu erlassen.

Das Verbot religiöser Kleidung an Schulen sei daher gesetzeskonform und stehe im Einklang mit der Verfassung, so das Gericht. Es verwies dabei auch auf Entscheidungen des Verfassungsgerichts des Kosovo und des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte. Die Religionsfreiheit sei zwar geschützt, könne aber zum Schutz der staatlichen Neutralität und des gesellschaftlichen Friedens eingeschränkt werden.

Leserkommentare

Timotheus sagt:
Kürzlich las ich woanders eine Kommentierung, in der beklagt wurde, dass eine massive muslimische Zuwanderung und Ausbreitung des Islam grundsätzlich zu einer Verwässerung der christlichen Identität in Europa führen würde. Die Republik Kosovo hat keine Staatsreligion und ist ein säkularer Staat. Möglicherweise will man dort mit speziellen Kopfttuchverboten schädigenden Entwicklungen vorbeugen und entgegentreten.
02.11.25
2:40