Antimuslimischer Rassismus

CLAIM startet Aktionswochen zu antimus­li­mi­schem Rassismus

Mit den bundesweiten Aktionswochen gegen antimuslimischen Rassismus vom 17. Juni bis 01. Juli 2025 macht CLAIM das Problem des antimuslimischen Rassismus und die Auswirkungen sichtbar. „Demokratie, Menschlichkeit, Antirassismus, Empathie – schön wär’s“ ist das Motto.

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06
2025
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Aktionswoche gegen antimuslimischen Rassismus © Claim
Aktionswoche gegen antimuslimischen Rassismus © Claim

Am 17. Juni 2025 starten bundesweit die Aktionswochen gegen antimuslimischen Rassismus. Unter dem Motto „Demokratie, Menschlichkeit, Antirassismus, Empathie – schön wär’s“ machen Organisationen, Initiativen sowie Vertreter aus Politik, Medien und Kultur bis zum 1. Juli auf die Realität von antimuslimischem Rassismus in Deutschland aufmerksam.

Ausgangspunkt ist ein deutliches gesellschaftliches Signal: Werte wie Menschenwürde, Gleichheit und Empathie gehören zum Fundament einer demokratischen Ordnung – doch für viele Muslime ist der Alltag von Ausgrenzung, Diskriminierung und Gewalt geprägt. Die Veranstalter betonen: Eine Demokratie ohne Antirassismus ist nicht denkbar. Denn Rassismus untergräbt zentrale demokratische Prinzipien und gefährdet den gesellschaftlichen Zusammenhalt.

Der Aktionszeitraum endet am 1. Juli, dem bundesweiten Tag gegen antimuslimischen Rassismus. Er erinnert an den brutalen Mord an Marwa El-Sherbini, die 2009 im Dresdner Landgericht aus antimuslimischen Motiven getötet wurde. Ihr Tod steht bis heute symbolisch für die verheerenden Folgen muslimfeindlicher Hetze.

Die Aktionswochen bieten Raum für Bildungsformate, künstlerische Beiträge, Podiumsdiskussionen und persönliche Geschichten. Ziel ist es, Betroffenen eine Stimme zu geben, Verantwortungsträger in die Pflicht zu nehmen und mehr Bewusstsein für antimuslimischen Rassismus zu schaffen. Denn: Eine offene, plurale Gesellschaft muss sich Hass und Hetze entschlossen entgegenstellen – für eine Demokratie, die alle schützt.

Bundesweit mehr als 3000 Angriffe auf Muslime erfasst

In einem Jahresbericht von CLAIM wird deutlich, wie sehr die Bedrohungslage zugenommen hat: Beleidigungen, Drohschreiben, beschmierte Moscheen, Angriffe auf Mädchen mit Kopftuch – Muslime werden in Deutschland zivilgesellschaftlichen Erhebungen zufolge immer häufiger Opfer von Übergriffen und Diskriminierung. Die Zahl antimuslimischer Vorfälle stieg 2024 drastisch auf einen neuen Höchststand. Dokumentiert wurden 3.080 Übergriffe und Diskriminierungen – eine Zunahme von 60 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (1.926). Im Schnitt waren das mehr als acht Fälle pro Tag, wie aus der am Dienstag in Berlin veröffentlichten Jahresbilanz der Claim-Allianz hervorgeht.