Sachsen

Rassistische Stellenanzeige im sächsichen Sebnitz sorgt für Empörung

Eine Stellenanzeige eines Dachdeckers in Dresden sorgt wegen des rassistischen Inhalts für Empörung. Die Handelskammer schaltet sich ein – es gibt Konsequenzen.

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04
2025
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Rassistische Stellenanzeige © X @IlkoKowalczuk
Rassistische Stellenanzeige © X @IlkoKowalczuk

Ein Sebnitzer Dachdeckermeister veröffentlichte im Amtsblatt „Neues Grenzblatt“ eine rassistische Stellenanzeige für eine Ausbildungsstelle für das Jahr 2026. In der Anzeige werden bestimmte Menschen offenbar als Bewerber ausgeschlossen. Konkret heisst es in der Ausschreibung: „Ausbildungsplatz ab 2026 – aber keine Hakennasen, Bimbos oder Zeppelträger“. Mehrere Medien berichteten zuvor.

Die Handwerkskammer Dresden distanzierte sich von dem Verhalten. Sie werde nach eigenen Angaben die bereits 30 Jahre bestehende Firma anhören, ob sie als Ausbildungsbetrieb geeignet sei. „So etwas zu lesen ist beschämend und untragbar.“, heisst es in einem Post der Stadtverwaltung auf Social Media. Die Stadtverwaltung verurteilt die Anzeige und stellte einen Strafantrag gegen den zuständigen Verlag Linus Wittich Medien KG – dieser habe sich bereits für den Fehler entschuldigt und Konsequenzen ankündigt. Die für die Veröffentlichung der Anzeige zuständige Person wurde Medienberichten zufolge gekündigt. Die Stadt Sebnitz sei für den redaktionellen Teil des Grenzblattes verantwortlich und kenne den Anzeigenteil bis zur Veröffentlichung nicht. Dieser liege allein in der Verantwortung des Verlages.

Gegenüber der Medien gab der Dachdecker Ronney W. an, dass er es etwas übertrieben habe – ihn hätten das Land und die Politik dazu getrieben. „Menschenverachtend“ finde er es allerdings nicht. Am Ostermontag haben um die 80 Menschen am Sebnitzer Marktplatz wegen der menschenverachtenden Stellenanzeige demonstriert. Zu der Kundgebung habe die Linke aufgerufen. Es gab auch Gegenproteste von Rechts.