Nach der erfolgreichen zweijährigen Pilotphase darf der Muezzin der Ditib-Moschee in Köln-Ehrenfeld weiterhin zum Freitagsgebet rufen.
Der Muezzin der DITIB- Zentralmoschee ruft seit zwei Jahren über den Lautsprecher zum Freitagsgebet auf. Das Modellprojekt darf nun fortgeführt werden, berichtet WDR. Da die Moscheegemeinde während der zwei Jahre alle Auflagen erfüllt hat und die kritischen Stimmen rasch nachgelassen haben, verlängert die Stadt nun ihre Vereinbarung mit der Moschee in Ehrenfeld.
Mit dem Projekt solle die religiöse Vielfalt in der Stadt sichtbar und die gesellschaftliche Teilhabe der Kölner Muslime gestärkt werden, so die Stadt Köln. Das Projekt habe gut funktioniert und könne fortgeführt werden.
Nach der Vorstellung des Projekts war eine bundesweite Debatte entflammt. Kritiker warnten vor einer unzulässigen Bevorzugung einer Minderheit und Lärmbelästigung der Anwohner. Der Gebetsruf erklingt jeden Freitag zwischen 12 und 15 Uhr für 5 Minuten und darf 60 Dezibel betragen und damit die Gesprächslautstärke nicht überschreiten.
Bislang haben keine weiteren Gemeinden die Erlaubnis für den Ruf beantragt. Rund zehn weitere Moscheen hätten allerdings Interesse an dem Projekt bekundet. Deutschlandweit gibt es etwa 250 Moscheen, an denen der Muezzin offiziell ruft. Die Kölner Zentralmoschee habe aber einen höheren Symbolwert.
Die muslimische Gemeinschaft begrüßt den Auswertungsbericht der Stadt Köln. Es sei eine Bestätigung für das laufende Projekt sowie als Würdigung des muslimischen Lebens in unserer Gesellschaft. „Es ist auch ein Zeichen der Akzeptanz für die Muslime und ihrer Anerkennung als fester Bestandteil der Gesellschaft.“, so DITIB Generalsekretär Eyüp Kalyon zu IslamiQ. „Zudem zeigt der Bericht, dass die Sichtbarkeit des Islams normalisiert und gefestigt wird.“ Über die Details des weiteren Verlaufs stehe man in engem Austausch mit der Stadt Köln und werde die Öffentlichkeit über das weitere Vorgehen informieren.