In den vergangenen Wochen sind Verschwörungstheorien und Hasskommentare gegen Muslime nach mehreren Messerangriffen in Europa stark angestiegen. Diese Angriffe, darunter Vorfälle in Solingen, Southport und Toledo, werden von rechtsextremen Akteuren genutzt, um antimuslimische Hetze zu verbreiten. Dies zeigt ein aktueller Faktencheck von der „Deutschen Welle“.
Anstieg des Hasses nach dem Anschlag in Solingen
Besonders der Messerangriff in Solingen, bei dem ein syrischer Asylbewerber drei Menschen tötete und acht verletzte, hat eine Welle von islamfeindlichen Kommentaren ausgelöst. Trotz der Reklamation des Angriffs durch den sogenannten „Islamischen Staat (IS)“, wurde die Tat vor allem von rechtsextremen Parteien wie der AfD instrumentalisiert. Diese führten die Vorfälle auf die Migrationspolitik der deutschen Bundesregierung zurück.
Nach dem Anschlag kursierten zahlreiche Fehlinformationen auf sozialen Medien. So verbreitete der AfD-Abgeordnete Martin Siechert auf der Plattform X ein Video, das angeblich eine IS-Kundgebung in Nürnberg zeigt. Eine Überprüfung ergab jedoch, dass es sich um eine schiitische Prozession handelte, die nichts mit dem IS zu tun hatte.
Islamhass in Europa auf dem Vormarsch
Nicht nur in Deutschland, auch in anderen europäischen Ländern, wie Spanien und Großbritannien, nutzen rechtsextreme Gruppen ähnliche Vorfälle, um gegen Muslime zu hetzen. In Southport führten falsche Informationen über die Herkunft eines Täters zu Ausschreitungen rechtsextremer Gruppen. Ein weiteres Beispiel war der Mord in Toledo, bei dem fälschlicherweise behauptet wurde, der Täter sei ein muslimischer Migrant.
Besonders die Plattformen X und Telegram haben sich als Nährboden für Hassreden erwiesen. Trotz Bemühungen europäischer Länder, soziale Netzwerke stärker zu regulieren, bleibt die Kontrolle von Hassrede eine Herausforderung.