Bangladesch

Brand in Rohingya-Flüchtlingslager: Tausende Unterkünfte zerstört

Bei einem Brand in einem Rohingya-Flüchtlingslager in Bangladesch sind mindestens 2000 provisorische Unterkünfte niedergebrannt. Knapp 10.000 Rohingyas sind obdachlos geworden.

06
03
2023
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Myanmar Rohingya
Myanmar Flüchtlingslager © Shutterstock, bearbeitet by iQ

Bei einem Großbrand in einem Flüchtlingslager der Rohingya in Cox’s Bazar im Südosten von Bangladesch sind mindestens 2.000 Unterkünfte in Flammen aufgegangen. Das Feuer habe auch 90 öffentliche Einrichtungen vernichtet, darunter Hospitäler, Moscheen und Schulen, hieß es am Sonntag (Ortszeit) in einem Tweet der Flüchtlingskommission der Vereinten Nationen (UNHCR). Tausende Flüchtlinge hätten ihr gesamtes Hab und Gut verloren.

Die Lagerfeuerwehr habe zusammen mit staatlichen Einsatzkräften mehrere Stunden gebraucht, um den Brand unter Kontrolle zu bringen. Von Toten und Verletzten war bisher nicht die Rede.

Nach Informationen von Medien in Bangladesch wurde das Feuer vermutlich durch einen Gaszylinder in einer der Unterkünfte ausgelöst. Mindestens 22.000 Einwohner seien direkt betroffen, erklärten Vertreter der örtlichen Flüchtlingskommission der „Dhaka Times“.

Eine weitere Tragödie

Die Kinderhilfsorganisation „Save the Children“ nannte den Brand eine weitere Tragödie für die Flüchtlinge: „Nur wenige Tage, nachdem das Welternährungsprogramm bekannt gegeben hatte, dass es aufgrund von Finanzierungsengpässen gezwungen sei, die Nahrungsmittelhilfe zu kürzen, ist dieses verheerende Feuer eine weitere Tragödie, die das Volk der Rohingya trifft, das seit Jahren unaussprechliche Not ertragen muss“, sagte Onno van Manen, Leiter von „Save the Children“ in Bangladesch.

In den Lagern in Cox’s Bazar waren bereits im Januar 2022 und im März 2021 Großbrände ausgebrochen, wobei mehr als 14.000 Unterkünfte zerstört wurden. Bei dem Brand 2021 kamen 15 Menschen ums Leben.

Rohingya sind ethnischer Verfolgung ausgesetzt

Fast eine Million Rohingya-Flüchtlinge leben in den Lagern in Cox’s Bazar, die damit zu den größten Flüchtlingslagern weltweit gehören. Die muslimische Minderheit aus dem benachbarten Myanmar ist dort seit Jahrzehnten sowohl durch Militärregierungen als auch durch die zivile gewählte Regierung von Staatsrätin Aung San Suu Kyi ethnischer und religiöser Verfolgung ausgesetzt. (KNA, iQ)