Die Debatte um und über den Burkini erhitzt gelegentlich die Gemüter. Vor allem an heißen Sommertagen. Im IslamiQ Glossar erklären wir, was es mit dem Burkini auf sich hat.
Das Wort „Burkini“ ist ein Kunstwort, das sich aus den Begriffen „Burka“ und „Burkini“ zusammensetzt. Er ist ein zweiteiliger Badeanzug für muslimische Frauen, der den ganzen Körper bedeckt. Er besteht aus einer Hose und einem knielangen Oberteil mit integrierter Bademütze.
Heutzutage ist der Burkini ein Modetrend für Musliminnen, die beim Schwimmen ihren Körper bedecken wollen. Entworfen wurde er von der australischen Modedesignerin Aheda Zanetti. Die Idee hinter dem Burkini basiert auf der islamischen Pflicht, dass Frauen ihren Körper, außer dem Gesicht und den Händen, bedecken sollen.
Vor dem Burkini gingen muslimische Frauen in muslimisch geprägten Ländern mit ihrer Alltagsbekleidung zum Strand oder ins Schwimmbad. Anfang des 21. Jahrhunderts erschienen dann spezielle Schwimmanzüge für Frauen, wie das Haschema in der Türkei oder das swimming-hijab in Ägypten.
Wie andere Formen der islamischen Frauenkleidung ist jedoch auch der Burkini heftig umstritten. Bei den Debatten wird muslimischen Frauen das Recht abgesprochen, über sich und ihren Körper selbst zu bestimmen. In Frankreich wurde der Burkini 2018 sogar offiziell verboten. Im Mai dieses Jahres entfachte erneut ein Streit. Die Großstadt Grenoble hatte eine Änderung der Schwimmbadordnung beschlossen. Künftig sollte Frauen nicht vorgeschrieben werden, mit wie viel oder wie wenig Stoff sie ins Wasser dürfen. Dazu gehörte auch das Tragen eines Burkinis in Schwimmbädern erlaubt sein. Doch hatte ein Verwaltungsgericht die Erlaubnis gekippt.
Auch in Deutschland sorgte der Burkini hin und wieder für Schlagzeilen, da er in vielen Schwimmbädern unerwünscht ist. Dennoch ermöglicht er beispielsweise muslimischen Schülerinnen die konfliktfreie Teilnahme am schulischen Schwimmunterricht.