Österreich

Moschee mit islamfeindlichen Parolen beschmiert

Sonntagnacht wurde die Yeşil Moschee in Sollenau (Österreich) mit rassistischen Parolen beschmiert. Die Polizei ermittelt.

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2022
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Moschee in Sollenau

Die Yeşil Moschee der Islamischen Föderation in Österreich in Sollenau wurde vergangene Nacht von Unbekannten angegriffen. Mit Farbe wurden rassistische Parolen wie „Go back home“ oder „Scheiß Islam“ auf die Außenwände der Moschee geschrieben. Weitere Zeichnungen wie Schweineköpfe und Genitalien sollen zudem im Eingangsbereich der Moschee zu sehen sein. 

Der Vorsitzende der Moschee Samet Balcancı zeigte sich bestürzt und sagte gegenüber Medien, dass die Angriffe auf die Moschee auch die Gemeindemitglieder verängstige. Zudem erklärte er, dass die Gemeinde sofort die Polizei alarmiert habe, nachdem sie die Schmierereien entdeckten. Die Polizei habe mit den Ermittlungen begonnen, so Balcancı. Auch sei es nicht das erste Mal, dass die Moschee angegriffen wurde. Bereits zuvor soll es rassistische Drohungen gegen die Moschee gegeben haben und auch sollen Unbekannte einmal Schnapsflaschen auf die Moschee geworfen, die Netze des Fußballtors zerschnitten und ein Zelt angezündet haben.

In der Erklärung auf dem Social-Media Kanal der Moschee wurde darauf hingewiesen, dass sich dieser Angriff nicht nur gegen die Moschee, sondern gegen die gesamte Religionsgemeinschaft, ihre Mitglieder und die Religionsfreiheit richte. „Deshalb verurteilen wir diesen islamfeindlichen Akt aufs Schärfste und erwarten von den Verantwortlichen in der Politik, dass sie Rassisten, die diese Übergriffe verüben, zur Rechenschaft ziehen und ein klares Zeichen setzen“, so Samet Balcancı abschließend. 

Dokustelle registriert 1061 islamfeindliche Angriffe auf Muslime

Im vergangenen Jahr zählte die Dokustelle Österreich nach eigenen Angaben insgesamt 1061 islamfeindliche Angriffe auf österreichische Muslime. Die dokumentierten Fälle zeigen, dass sich aggressiv und direkt gelebte Rassismen aufgrund der Auswirkungen der anhaltenden Covid-19 Pandemie vermehrt „in den virtuellen Raum verlegt haben, weil weniger Menschen im analogen Bereich interagiert haben“, heißt es in dem am Donnerstag veröffentlichten Jahresbericht.

Die Dokustelle Österreich weist darauf hin, dass die Zahl lediglich eine Momentaufnahme wiedergibt. Ein Rückgang der aufgezeichneten Fälle in 2021 wird vor allem mit der anhaltenden Pandemie und einer mangelnden Sensibilisierung zu antimuslimischem Rassismus in Verbindung gebracht. Im Vorjahr lag die Zahl gemeldeter Fälle bei 1402.