Österreich

Muslimin im Bus bespuckt und Kopftuch heruntergerissen

In Wien wird eine Muslimin im Bus islamfeindlich beleidigt, bespuckt und ihr Kopftuch heruntergerissen. Die Passagiere schauen nur zu. 

26
09
2021
Muslimin
Muslimin im Bus bespuckt und Kopftuch heruntergerissen © Shutterstock, bearbeitet by iQ.

In Wien ist am Freitag eine Muslimin islamfeindlich attackiert worden. Auf ihrem Instagram Account veröffentlichte die junge Dame Baraa Bolat – so heißt sie auf Instagram – ein Video, in dem sie den Vorfall beschreibt. Demnach habe eine ältere stämmige Dame sie zunächst islamfeindlich beleidigt, bespuckt und anschließend ihr Kopftuch von hinten so stark heruntergerissen, dass sich die junge Dame am Hals verletze. Nun ermittele die Polizei in dem Fall.

In dem Video erklärt die junge Frau, dass sie zum ersten Mal etwas Negatives veröffentlicht: „Was mir gestern passiert ist, war für mich eine schreckliche Erfahrung. Obwohl ich stark bin und fast immer weiß, wie ich mich in solchen Situationen zu verhalten habe, war ich wie versteinert und geschockt!“, erklärt sie empört in Tränen. „Sie hat mich angespuckt, beleidigt und vor allen Anderen mein Kopftuch heruntergerissen. Doch was mich am traurigsten gemacht hat ist, dass mir niemand geholfen hat! Ich bin wütend auf diese Leute, die nur zugesehen haben, aber nicht geholfen haben! Wo ist die Zivilcourage in Österreich geblieben?“, gibt sich die Muslimin fassungslos.

Nach dem Vorfall meldete die junge Frau die Tat der Polizei, die jetzt in dem Fall ermittele. Weiter drückt sie aus, dass jeder, der Ähnliches erlebe, das stets melden solle.

 

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Immer mehr Angriffe auf Musliminnen mit Kopftuch

Vergangenen Monat hat ein Mann an einer Berliner U-Bahn-Station eine 39-jährige muslimische Frau mit Kopftuch rassistisch beleidigt und mit Schlägen schwer verletzt. Mehrfach habe der Mann gegen ihren Kopf und Oberkörper geschlagen, ihr das Kopftuch heruntergerissen und sie rassistisch beleidigt. Als die Frau versucht habe, zu fliehen, habe er ihr sein Fahrrad in den Rücken geworfen, wodurch sie zu Boden ging. Anschließend flüchtete der Angreifer. Rettungskräfte brachten die 39-jährige Frau verletzt in ein Krankenhaus.

In Belgien wurde im Juni in der Hauptstadt Brüssel eine Muslimin auf offener Straße von einem jungen Mann niedergestochen. Die 36-jährige Mutter Mounia Ouyahia befand sich mit ihrer zwei Monate alten Tochter auf dem Nachhauseweg, als der 21-jährige Täter sie im Park ansprach und mit einem scharfen Gegenstand attackierte. Die dreifache Mutter wurde schwerverletzt ins Krankenhaus gebracht, wo sie ihren Verletzungen erlag. Das Baby blieb unverletzt. Sie wurde von Anwohner versorgt, eher sie von Sozialarbeitern nach Hause gebracht wurde.

Leserkommentare

Eva sagt:
Ich schäme mich für diese Menschen, die sowas machen. Wenn man sich in ihre Lage versetzt, muss sie ja schreckliches durchgemacht haben. Noch schlimmer ist, daß ihr niemand geholfen hat
26.09.21
13:34
Vera sagt:
Und warum hat die junge Dame nicht die ältere Dame durch Zurückspucken belohnt? Auch hätte sie ihr die Mund-Nasen-Maske vom Gesicht reißen können - mit passenden Wiener-Schmäh-Komplimenten dazu. Ein Sprichwort sagt: "Wie du mir, so ich dir." Nach muslimischem Glauben erhält Wiedervergeltung sogar theologischen Rang: "In der Wiedervergeltung liegt für euch das Leben, oh ihr Einsichtigen, damit ihr gottesfürchtig werdet." Gut zu wissen.
27.09.21
4:34