Wien

SPÖ-Managerin will Kopftuchverbot für Schülerinnen

Die Wiener SPÖ-Managerin Barbara Novak fordert ein Kopftuchverbot für Schülerinnen und ein generelles Verbot im Bildungssektor.

21
02
2018
Landesparteisekretärin Barbara Novak by SPÖ Wien © flickr, CC 2.0,

Die neue SPÖ-Managerin in Wien Barbara Novak möchte das Kopftuch vollständig aus dem Bildungssektor verbannen, und somit ein Verbot für Schülerinnen erwirken.

„Ich werde als Frauenrechtlerin und Feministin weiter gegen das Kopftuch auftreten. Die Beschlusslage in meinem Bezirk Döbling ist, dass wir für den Bildungsbereich und im Bereich der Kinder und Jugendlichen ein Kopftuchverbot haben möchten“, so Novak in einem Interview mit „derStandard.at“. Die Politikerin geht davon aus, dass Mädchen nur unter Zwang ein Kopftuch trügen.

Muslime zeigen sich besorgt über solche forderungen. Das Netzwerk Muslimische Zivilgesellschaft kommentierte diese Forderung auf dem sozialen Netzwerk facebook: „So sieht es aus, wenn SPÖ die FPÖVP rechts einholen möchte. Wie wäre es, wenn man sich gegen Diskriminierung im Bildungsbereich kümmert, statt Kopftücher zu „verbannen“?“

Leserkommentare

Manuel sagt:
@Johannes Disch: Im Gegensatz zur deutschen SPD, wissen offenbar noch ein paar österreichische Sozialdemokraten, was linke Religionskritik ist und der Kampf gegen tiefreaktionäre mittelalterliche Dogmen.
22.02.18
19:04
Johannes Disch sagt:
@Andreas (Ihr Post vom 22.02.18, 14:17) -- "Den Menschen mit Gewalt ihre Religion nehmen zu wollen ist eine Form von Diktatur und an Bevormundung kaum noch zu übertreffen." (Andreas) Prima auf den Punkt gebracht. Wenn es gegen Muslime geht, dann zählen für viele inzwischen offenbar noch nicht einmal mehr Grundrechte. Noch nicht einmal für die (nur noch dem Namen nach) sozialdemokratische Partei Österreichs.
22.02.18
20:22
Peter sagt:
Das Recht, dass Eltern ihre Kinder gemäß ihren eigenen religiösen Vorstellungen erziehen, fällt unter das Erziehungsrecht der Eltern. Religionsfeindlichkeit gehört nicht zu den positiven Eigenschaften der Linken. Den Menschen mit Gewalt ihre Religion nehmen zu wollen ist eine Form von Diktatur und an Bevormundung kaum noch zu übertreffen
22.02.18
23:06
Ute Fabel sagt:
Die SPÖ hat kürzlich beschlossen, dass schlagende Burschenschafter nicht Parteimitglieder werden können. Dass sich die SPÖ darüber hinaus nun endlich klar gegen arrogante Befindlichkeiten der islamischen Rechten stellt, die minderjährige Mädchen auch während der Schulzeit in Religionsuniformen stecken möchte, stellt einen erfreulichen Linksruck dar. Der entschlossene politische Kampf gegen die deutschnationale und die islamisch-autoritäre Rechte muss mit gleicher Entschlossenheit geführt werden!
23.02.18
6:00
Manuel sagt:
@Johannes Disch: Jetzt tun Sie bitte nicht schon wieder so, in Frankreich sind alle religiösen Symbole in Schulen verboten, ist Frankreich jetzt etwa kein Rechtsstaat mehr oder was? Sowas nennt man Säkularismus, außerdem hat m. M. ein sexistisches Symbol wie das Kopftuch ohnehin in Schulen nichts verloren.
24.02.18
13:36
Manuel sagt:
@Peter: Verstehe, Frankreich ist also eine Diktatur oder was? Schon mal was von Säkularismus gehört?
24.02.18
13:38
Johannes Disch sagt:
Schülerinnern dürfen ein Kopftuch tragen. Das garantiert Ihnen die österreichische Verfassung. Österreich führt einen entschlossenen Kampf gegen deutschnationale und islamisch-autoritäre Rechte? (Ute Fabel) Österreich hat eine rechtsextreme Partei in der Regierung und Minister, die antisemitisches Liedgut toll finden. Mit Rechtsextremen wie Strache einen Kampf gegen Deutschnationale führen? Der Witz ist gut! Österreich ist nicht auf dem Weg nach rechts. Österreich ist dort bereits angekommen.
24.02.18
22:45
Johannes Disch sagt:
Der Vorschlag der SPÖ-Managerin verstösst gegen die österreichische Verfassung. Das Recht auf das Tragen eines Kopftuchs fällt unter das Grundrecht auf Religionsfreiheit nach Art. 14 Abs. 1 Staatsgrundgesetz von 1867 sowie Artikel 9 der Europäischen Menschenrechtskonvention. Dass selbst der SPÖ Grundrechte inzwischen offenbar wurscht sind, zeigt, wie sehr dieses Land inzwischen im Eimer ist. Wie gesagt: Österreich befindet sich nicht auf dem Weg nach rechts. Es ist bereits längst dort angekommen.
24.02.18
22:52
Mohammad Al-Faruqi sagt:
@ Manuel Das was der von ihnen so verehrte Karl Marx über den Islam wusste, bezog er aus Reiseberichten und Zeitungsartikeln. Marxistisches Stammtischgeschwafel. Würde er heute leben, wäre er ein hoch angesehenes Mitglied der AfD, denn dort paart sich nicht nur hinsichtlich des Islams Oberflächlichkeit mit Ignoranz.
26.02.18
13:21
Johannes Disch sagt:
@Manuel (Ihr Post vom 24.02.18, 13:38) -- "Schon mal etwas von Säkularismus gehört?" (Manuel) Gegenfrage: Schon einmal etwas von Laizismus gehört? Beides ist ähnlich, aber bei weitem nicht das gleiche. Die kleinen, aber feinen Unterschiede zwischen beiden sind bedeutend. Frankreich ist ein laizistischer Staat und kann deshalb das Kopftuch an Schulen verbieten. Österreich hingegen ist ein säkularer Staat. Da geht das nicht so einfach. Deshalb kann man nicht mit dem Beispiel Frankreich argumentieren, wenn es um Österreich geht. Dasselbe gilt übrigens auch für Deutschland. Auch Deutschland ist kein laizistischer Staat (wie Frankreich), sondern ein säkularer Staat. Und deshalb kann auch Deutschland das Kopftuch nicht pauschal verbieten. (Siehe das wegweisende Urteil des Bundesverfassungsgerichts von 2015, wo ein pauschales Kopftuchverbot für Lehrerinnen an öffentlichen Schulen für eindeutig verfassungswidrig erklärt wurde). Auch diesen Unterschied zwischen Säkularismus und Laizismus habe ich hier bei "Islamiq" schon unzählig oft erläutert. Und trotzdem kommt immer wieder der Einwand mit Frankreich. Manchmal ist es hier wirklich ein Hamsterrad....*kopfschüttel*
26.02.18
20:24
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