Ungarn

Burkaverbot nach österreichischem Vorbild

Asotthalom hat als erste ungarische Gemeinde ein „Burkaverbot“ nach österreichischem Vorbild beschlossen. Nur leben in dem 4000-Einwohner-Ort keine Muslime.

24
11
2017
Burkaverbot
Burkaverbot © Erik auf flickr, bearbeitet by IslamiQ.

Die von Rechtsradikalen regierte südungarische Gemeinde Asotthalom hat ein „Burkaverbot“ nach österreichischem Vorbild verhängt. Dies gab Bürgermeister Laszlo Toroczkai in der Nacht zum Freitag bekannt. „Wir haben das österreichische Gesetz (zum Verbot von Gesichtsverhüllungen) zur Grundlage genommen“, schrieb der Politiker auf seiner Facebook-Seite.

Das Wort „Islam“ stehe nicht explizit in der Verordnung). Es gehe nun um jedes Kleidungsstück, welches das Gesicht zur Gänze bedecke. Toroczkai ist einer der Vize-Vorsitzenden der rechtsradikalen Parlamentspartei Jobbik (Die Besseren).

Mit einem ersten Vorstoß, in seiner Gemeinde das Tragen der Burka und des Tschadors – islamischer Kleidungsstücke für Frauen zur Verhüllung des Gesichts – zu verbieten, war der Bürgermeister im vergangenen Jahr gescheitert. Das ungarische Verfassungsgericht hatte die Verordnung aufgehoben, weil sie gegen die Religionsfreiheit verstieß.

Das jetzt verordnete „Burkaverbot“ in Asotthalom hat rein propagandistischen Wert. Anders als in Österreich gibt es in dem 4000-Einwohner-Ort an der Grenze zu Serbien keine Muslime. In Österreich gilt seit dem Vormonat ein umstrittenes Gesetz, das das Verhüllen des Gesichts verbietet. Islamische Kleidungsstücke sind darin nicht ausdrücklich erwähnt. Seitdem kam es mehrfach dazu, dass Personen in Kostümierungen zu Werbezwecken oder als Träger eines Gesichtsschals angezeigt wurden. (dpa, iQ)

Leserkommentare

Frederic Voss sagt:
Grundsätzlich muß diese Regelung nicht falsch sein. Wenn sich hier nun "Rechtsradikale" oder andere Menschen vorsorglich vor möglichen "Islamradikalen" schützen möchten, so darf ihnen dieses Recht doch nicht abgesprochen werden. Die Friedrich-Ebert-Stiftung sagt: "Überall auf dem Globus sind in verstärktem Maße fundamentalistische Bewegungen, die als politisierte Religionen nach weltlicher Macht und Einflußnahme streben, auszumachjen." Der Historiker Prof.Dr. Ephraim Karsh sagt: "Moslems kommen nach Europa um es zu erobern." Gesichtsverhüllungen können Menschen in Ländern verunsichern und ängstigen, in denen solche distanzierenden und trennenden Religionspraktiken nicht üblich sind. Verhüllte Menschen signalisieren keine Aufgeschlossenheit oder gar Freundlichkeit, sondern Rückzug und Abweisung. Bevor nun Islamanhänger Propaganda für ihr Weltbild und ihre Lebensart machen dürfen, begrüße ich lieber Propaganda für eine Welt ohne islamische Vereinnahmung.
24.11.17
18:39
Kritika sagt:
L.S. Nikab, Burka, Burkini, Hijab sind provozierende Machtsymbole des Islamismus, sie stören das friedliche Bild eines neutralen Öffentlichen Raums und erinnern ständig an die böse Seite des Islam. Da MuslimFrauen zuwenig Rücksicht auf die Gefühle andere nehnem, ist jeder Schrit hin zum Neutralitätsgebot ein wichtiger Schritt. Für die MuslimFrauen hat es den grossen Vorteil, dass sie als Muslim in die Öffentlichkeit gehen können und dennoch als solche unerkannt bleiben. Das schützt gegen Belästigung. Mehr davon! Gruss, Kritika
25.11.17
15:21
Ute Fabel sagt:
Linke Parteien und Parteien der liberalen Mitte sollten sich an vorderster Front für das progressive Projekt eines Vermummungsverbots stark machen. Die aufgeklärte europäische Politik muss unbedingt den Mut haben Kante zu zeigen und eigene Akzente zu setzen, anstatt sich feig von Traditionen des mittelalterlichem Unverstands vor sich hertreiben zu lassen. In Österreich, wo es seit 01.10.2017 ein Gesichtsverhüllungsverbot gibt, kann ich selbst die Erfolgsgeschichte dieses neuen Gesetzes wahrnehmen. Vor dem Donauturm, einem bei Touristen beliebten Wiener Aussichtsturm, standen noch vor kurzem Stoffballen ohne erkennbare Individualität Schlage. Jetzt sehe ich an der selben Stelle die vielen fröhlichen und lächelnden Frauengesichter unserer willkommenen Gäste aus den Golfstaaten. Die neue Rechtslage in Österreich wird schon an den Flughäfen zu fast hundert Prozent von unseren positiv aufgenommen und gerne gelebt.
28.11.17
13:01