Freitagspredigten, 27.10.2017

Tod, Wirtschaftsethik, zusätzliche Gebete

Die Hutba (Freitagspredigt) wird beim wöchentlichen Freitagsgebet der Muslime gehalten und behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. Jede Woche liefert IslamiQ einen Überblick.

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Freitagspredigt
Symbolbild: Minbar, Freitagspredigt, Hutba

In der Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) geht es um den Tod, der ein festes Bestandteil des Lebens ist. Angesichts der Gewissheit des Todes sei es selbstverständlich, dass jeder Mensch sich auf ihn vorbereite. Die Vorbereitung eines Muslims bestehe darin, Allah nach dem Vorbild des Propheten zu dienen und ihm gegenüber aufrichtig und demütig zu sein.

Eine der Verantwortungen in Bezug auf den Tod sei, dass die Verstorbenen nach den islamischen Vorschriften bestattet werden müssen. Es sei eine Pflicht als islamische Gemeinschaft, einen verstorbenen Muslim zu waschen, ihn ins Leichentuch zu hüllen, sein Totengebet zu verrichten und ihn zu bestatten. So können wir jedem Muslim die letzte Ehre erweisen, und wenn es sein muss, auch die Kosten für die Bestattung übernehmen.

Heutzutage werden Bestattungen von islamischen Bestattungsvereinen übernommen, damit die Hinterbliebenen sich neben ihrer Trauer nicht auch noch damit auseinandersetzen müssen. Dies verdeutliche die Geschwisterlichkeit und den Zusammenhalt innerhalb unserer Gemeinschaft.

Wirtschaftsethik: Aufrichtigkeit im Handel

Die Freitagspredigt der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) thematisiert die Aufrichtigkeit im Handeln. Eines der grundlegenden Prinzipien der ‎Wirtschaftsethik sei es, darauf zu achten, dass ‎der Verdienst rechtens (halal) sei. Ein Gläubiger, ‎der weiß, dass er eines Tages ganz bestimmt ‎ ‎zur Rechenschaft gezogen werde, darf seinen ‎Verdienst nicht mit Unerlaubtem vermischen. In ‎diesem Sinne sei es für den Muslimen nicht ‎erlaubt (halal), Dinge, die Allah, der Erhabene, ‎verboten habe, zu kaufen und zu verkaufen. ‎Alkoholische Getränke, Drogenhandel, ‎Glücksspiele zu spielen, andere spielen zu lassen, ‎Steuerhinterziehung, und viele ähnliche Dinge ‎sind von Muslimen zu meiden.‎

Wie in allen anderen Bereichen unseres ‎Lebens, sollten Muslime auch im Handel versuchen, ‎das Wohlwollen Allahs, des Erhabenen, zu ‎erlangen. Dabei sollten Muslime folglich auf ihre ‎Verdienste auf Aufrichtigkeit und Innigkeit ‎aufbauen, indem sie mehr auf das Recht ihrer Mitmenschen ‎achten.

Zusätzliche Gebete

Die Freitagspredigt des Verbands islamischer Kulturzentren (VIKZ) behandelt das Thema zusätzliche Gebete (Nâfila). Die von Allah bestimmten Pflichtgebete stehen an oberster Stelle der Aufgaben als Muslime. So sei kein religiöser Dienst wichtiger als einer, die farz sei, da sie aufgrund von Geboten Allahs ausgeführt wird und nicht aus Freiwilligkeit heraus.

Im Gegensatz dazu seien zusätzliche Gebete nicht verpflichtend. Wer solche Gebete verrichte, könne so das Wohlgefallen Allahs erlangen und die Sunna des Propheten zum Leben erwecken. Die langen Winterabende sollten ein besonderes Anliegen sein, die freiwilligen Gebete zu errichten.

Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.

Leserkommentare

Frederic Voss sagt:
Nach der o.g. Predigt könnte es sein, daß DITIB demnächst folgende Forderungen aufstellt: Alle Lotto/Toto-Läden sollen schließen, Lotterien und Spielhallen sind nicht rechtens (halal), Verkauf alkoholischer Getränke ist zu untersagen und vieles mehr. In Großbritannien hat ja schon eine Lidl-Filiale eine Kasse für Alkohol-Käufer gesperrt, weil der muslimische Mitarbeiter an der Kasse keinen Alkohol verkaufen wollte. Ob die Mehrheit der Gesellschaft solchen Wünschen, Forderungen und Begehrlichkeiten von muslimisch orientierten Mohamed-Anhängern in gesellschaftsverändernder Absicht nachkommen wird, bleibt abzuwarten. Vielleicht haben wir auch bald ein Bundesministerium für islamische Interessen als Vorbereitung für eine Islamische Republik Deutschland?
28.10.17
2:40
Ute Fabel sagt:
Warum muss man zu einem Gott eigentlich ständig beten, von dem behauptet wird, er sei ohnedies allmächtig, allwissend und allgütig? Das ständige Beten dient in Wahrheit nicht der Kommunikation mit Gott, sondern der festen Bindung der (Leicht-)Gläubigen an Religionsverbände wie DITIP, die sich damit ihren Einfluss absichern wollen.
31.10.17
11:53
Tugba Dasdemir sagt:
Assalamu alaikum, Eine kleine Korrektur. Zitat aus diesem Bericht: "...In ‎diesem Sinne sei es für den Muslimen nicht ‎erlaubt (halal) Dinge, die Allah, der Erhabene, ‎verboten habe, zu kaufen und zu verkaufen. ..." Man wollte Haram schreiben anstatt Halal. :)
03.11.17
14:23