Social Media

Deutschpflicht für Muslime

CDU-Politiker Peter Hauk fordert eine Einführung der Deutschpflicht in sozialen Netzwerken. Besonders Muslime müssten dazu gezielt sensibilisiert werden.

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2016
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© Joe The Goat Farmer auf flickr (CC BY 2.0), bearbeitet by IslamiQ.

Migranten in Deutschland sollten aus Sicht von Baden-Württembergs Verbraucherschutzminister Peter Hauk (CDU) auf Twitter und in anderen Online-Diensten auf Deutsch schreiben. „Wer in unserem Land lebt, sollte in der Landessprache kommunizieren. Das gilt auch für soziale Medien“, sagte der Minister der „Heilbronner Stimme“ und dem „Mannheimer Morgen“ (Samstag).

Hauk wolle mit seiner Forderung verhindern, dass der innertürkische Konflikt in Deutschland über das Internet weiter angeheizt werde, sagte eine Ministeriumssprecherin der Deutschen Presse-Agentur. „Was öffentlich zu lesen ist, das sollte auf Deutsch zu lesen sein“.

Der Minister sieht dem Bericht zufolge Nachholbedarf bei muslimischen Familien. „Sie müssen gezielt sensibilisiert werden. Muslimische Bürger bewegen sich im Internet häufig nur innerhalb der türkischen Community“. Manche Eltern schauten zu wenig darauf, was ihre Kinder online machten. Deshalb sollen seiner Ansicht nach auch Schulen Kurse zur Medienerziehung für Eltern anbieten. Gerade bei türkischstämmigen Eltern sei eine intensive Medienbildung nötig.

Kritik an Hauks Forderung

Die Grünen-Landesvorsitzenden Thekla Walker und Oliver Hildenbrand kritisierten in Stuttgart Hauks Forderung. „Wer postet und twittert, ist international unterwegs. Die Sprache, mit der er oder sie Freunde, Verwandte oder Bekannte erreichen will, sollte man den Nutzerinnen und Nutzern schon selbst überlassen“, betonten die Grünen, die mit der CDU im Südwesten regieren. Hauks „Tipps für die digitale Kommunikation“ würden belegen, dass Medienbildung allen gut tue – „vor allem denen, die mit der weiten Welt des Internets noch nicht ganz so gut vertraut sind“, teilten sie mit. (dpa, iQ)

Leserkommentare

Andreas sagt:
Für wen soll den nun die Deutschpflicht gelten? Für Muslime? Für Türken? Für türkische Muslime? Warum nicht für Amerikaner? Die kommunizieren auch gerne auf Englisch statt Deutsch. Jeder sollte in der Sprache kommunizieren dürfen, in der er dies tun möchte. Alles andere ist doch wohl lächerlich.
08.08.16
15:45
Düsselbarsch sagt:
Von wegen! Herr Hauk hat den Gedanken nur nicht zu Ende gedacht. Was ist mit dem Telefon? Da redet auch jeder wie er will und nimmt keine Rücksicht darauf, ob der Abhörer ihn versteht! :)
09.08.16
18:42