Dresden

Islam-Infostand mit Schweinefleisch beworfen

In Dresden wurden Betreiber eines Islam-Info-Standes beleidigt und mit Schweinefleisch beworfen. Im Netz kursieren Gerüchte darüber, dass Pegida-Aktivisten dahinterstecken. Die Polizei ermittelt nun.

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06
2016
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Symbolbild: Schweineteile an Moschee

In Dresden wurden am Samstagnachmittag Betreiber eines Islam-Info-Standes von einer islamfeindlichen Gruppe beleidigt und mit Schweinefleisch beworfen. Die Mitglieder der türkisch-islamischen Gemeinde in Dresden standen mit ihrem Info-Stand in er Dresdener Innenstadt und suchten den Dialog mit interessierten Passanten.

Eine Gruppe mit 15 Personen stieß dazu und fing an die Muslime zu beleidigen. Als ein 18-jähriger Passant, sich schützend vor die Muslime stellte, wurde er von einer Frau attackiert und ins Gesicht geschlagen. Zum Schluss wurden die Info-Stand-Betreiber noch mit Schweinefleisch beworfen, woraufhin die Gruppe den Info-Stand verließ.

Polizeibeamte, die sich gerade in der Innenstadt aufhielten machten kurze Zeit später die Gruppe ausfindig und befragte sie zu dem Vorfall.
Es besteht der Verdacht, dass Pegida-Aktivistin Tatjana Festerling hinter diesem Angriff steckt. Auf ihrer Homepage berichtet sie, dass sie mit einer Gruppe den Info-Stand aufsuchte und die Parole „Der Islam gehört nicht zu Deutschland“ ausrief. Dann seien aber ihr unbekannte Personen dazu gestoßen, die die Betreiber des Info-Standes mit Schweinefleisch bewarfen, woraufhin sie den Info-Stand verließ.

Die Polizei ermittelt nun wegen Körperverletzung und Beleidigung gegen die Mitglieder der Gruppe.

Seit den Pegida-Demonstrationen in Dresden gilt Sachsen als Hochburg für islamfeindliche Agitation und Übergriffe. In Leipzig wurde erst im Februar diesen Jahres ein Ferkel vor dem Eingang einer Moschee abgelegt.