WDR-Umfrage

Mehrheit gegen Islam in Deutschland

Laut einer WDR-Umfrage vertritt die Mehrheit der Deutschen die Meinung der Islam gehöre nicht zu Deutschland. Außerdem sei die Angst vor einem terroristischen Anschlag so hoch wie noch nie.

16
05
2016
Spaltung der Gesellschaft: Migranten und Muslime als Chance oder Bedrohung
Deutschland Flagge © by Martin Abegglen auf Flickr (CC BY-SA 2.0), bearbeitet islamiQ

60 Prozent der Deutschen sind der Ansicht, dass der Islam nicht zu Deutschland gehört. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage durch das Meinungsforschungsinstituts Infratest dimap, die der WDR für seinen neuen Zuschauertalk „Ihre Meinung“ mit Bettina Böttinger in Auftrag gegeben hat. 34 Prozent der Befragten finden dagegen, dass der Islam zu Deutschland gehört. Im Jahr 2010, als der damalige Bundespräsident Christian Wulff in einer Rede gesagt hat, der Islam gehöre zu Deutschland, war die Zustimmung deutlich größer. Damals stimmten dieser Aussage noch 49 Prozent der Befragten zu. 47 Prozent lehnten diese Aussage damals ab.

Aktuell ist die Skepsis gegenüber dem Islam bei den FDP- und den AfD-Anhängern unter den Befragten besonders groß. 76 Prozent der FDP-Anhänger finden, dass der Islam nicht zu Deutschland gehört. Bei den AfD-Anhängern sind es 94 Prozent. Die Skepsis steigt zudem mit zunehmendem Alter. In der Gruppe der über 64-Jährigen sind 71 Prozent der Ansicht, dass der Islam nicht zu Deutschland gehört. Eine Mehrheit der Befragten ist beim Thema Islam enttäuscht von den etablierten Parteien, also von CDU/CSU, SPD, Grüne, Linke und FDP. 58 Prozent finden, diese Parteien kümmerten sich nicht ausreichend darum, dass Sorgen und Bedenken gegenüber dem radikalen Islam ernst genommen werden. 38 Prozent der Befragten sind diesbezüglich mit den etablierten Parteien zufrieden. 52 Prozent der Deutschen haben laut der Umfrage Sorge, dass wegen der Flüchtlinge der Einfluss des Islams in Deutschland zu stark wird. 47 Prozent haben diese Sorge nicht. 44 Prozent der Menschen befürchten zudem, dass die Flüchtlingszuwanderung die Art und Weise des Zusammenlebens in Deutschland zu stark verändern wird. Hier sind 54 Prozent anderer Meinung und teilen diese Befürchtung nicht.

Die Angst vor einem terroristischen Anschlag in Deutschland ist aktuell relativ groß: 72 Prozent der Befragten haben die Befürchtung, dass es in Deutschland einen terroristischen Anschlag geben wird. Das ist der höchste Wert, den Infratest dimap bei dieser Frage bislang gemessen hat. 25 Prozent der Menschen haben aktuell keine Angst vor einem Anschlag. 80 Minuten, ein Thema und 100 Bürgerinnen und Bürger, die im Mittelpunkt stehen – das ist das Konzept des neuen WDR-Talks „Ihre Meinung“ mit Bettina Böttinger. (OTS)

Leserkommentare

Ute Fabel sagt:
Wenn die Mehrheit der Deutschen den Islam ablehnt, ist das nichts Schlimmes, sondern zur Kenntnis zu nehmen. Würde man eine ähnliche Umfrage bezüglich der Linkspartei oder auch der AfD machen, würde wahrscheinlich auch herauskommen, dass die Mehrheit der Deutschen diese Weltanschauungen ablehnt. Keine Religion oder Weltanschauung hat eine Anspruch darauf, von allen geliebt und respektiert zu werden. Es ist gut, dass sich mündige Bürger eine selbständige Meinung bilden.
17.05.16
7:57
Andreas sagt:
@Ute Fabel: Natürlich darf jeder (für sich) ablehen, was er möchte. Auch darf jeder sich eine selbständige Meinung bilden. Aber Hetze geht gar nicht.
17.05.16
17:53
Enail sagt:
Immer mehr festigt sich bei mir der Eindruck, dass jedes Wort, das aussagt, dass man den Islam nicht möchte, als Hetze abgetan wird. Negative Kritik darf oder sollte gar nicht geäußert werden, fällt alles unter Hetze. Dann falle ich mit meiner Ablehnung auch unter die Hetzer. Denn ich sehe in dem Islam weniger eine Religionsgemeinschaft, als eine Gesellschaftsform die sich in alle Lebensbereiche erstreckt. Spiritualität, die eine Religion maßgebend ausmacht, nimmt den kleineren Stellenwert ein. Im vergangenen Jahrhundert hat man in vielen islamischen Ländern auch andere Formen des Zusammenlebens ausprobiert. So den Sozialismus oder den Kapitalismus. Beides trug nicht den gewünschten Erfolg. Nun hat man ich auf den Islam als Gesellschaftsform eingelassen und den Erfolg, oder besser Nichterfolg, kann man in alles islamischen Ländern sehen. Keine Menschenrechte, keine freie Meinungsäußerung, Benachteiligung von religiösen Minderheiten, Armut und Unterdrückung und oft großes Chaos. So sehe ich das in fast alles islamischen Ländern. Und in den Ländern, in denen der Islam heute noch moderat erscheint, sind Extremisten auf dem Vormarsch. Das sind für mich Gründe den Islam in meinem Land abzulehnen, und für mich hat das nichts mit Hetze zu tun. Ich mag einfach diese Gesellschaftsform nicht, mir ist eine Demokratie eben lieber. Und wenn man um den Auftrag dieser vermeintlichen Religion weiß, ist es eben legitim, dieser Form des Zusammenlebens kritisch gegenüber zu stehen. Weil gerade viele Muslime nach Europa fliehen, und sie kommen beileibe nicht alle aus einem Bürgerkriegsland, frage ich mich schon welche Anziehung Europa ausübt? Warum entflieht man seiner islamisch geprägten Heimat, in der man anscheinend nicht das gewünschte Leben fand, kommt dann in ein total anderes System und möchte dann dort genau die Gegebenheiten schaffen, vor denen man floh. Wie in einem anderen Beitrag hier: "Der Vorsitzende der Innenministerkonferenz, Klaus Bouillon, hat im Kampf gegen den Terrorismus für einen verstärkten Einsatz von Muslimen im Verfassungsschutz plädiert." habe ich mich da schon gefragt, was eine Institution mit Religion zu tun hat. Und wie soviel andere Forderungen, die Liste ist endlos lang, verständlich, weil sich diese Religion ja auf alle Lebensbereiche erstreckt, die Muslime an die Mehrheitsgesellschaft richten, und bei Ablehnung mit Diskriminierung gleichsetzen, vergrößert meine Ablehnung noch.
22.05.16
20:55
Kritika sagt:
Andreas schreibt: @Ute Fabel: Natürlich darf jeder (für sich) ablehen, was er möchte. Auch darf jeder sich eine selbständige Meinung bilden. « Aber Hetze geht gar nicht. » Kritika sieht es genau so. Aber Haben Sie die vielen Hetz- und Hass- Beiträge in Islamiq gegen Frau Ates gelesen? Haben Sie die noch viel schlimmeren Hetzbeiträge gegen NichtMuslims im Koran gelesen, die von Frau Faber dankenswerterweise immer wieder einmal in Erinnerung gebracht werden? Wie finden Sie die? Gruss, Kritika
01.04.18
23:33
Kritika sagt:
An Enail Vielen Dank für ihrem ausgewogenen Beitrag. Ich kann Ihre Argumentation gut verstehen; sie deckt sich in vielen Aspekten mit meiner Meinung. Auch sehe den katrastrofalen Zustand in vom Islam beherrschten Ländern als Warnung, den Islam hier Freiraum zum Wachsen einzuräumen. Wenn Muslims sich über Hetze gegen Andersdenkende beschweren, sollten sie eigentlich zuerst den Koran im Blickfeld haben. Gruss, Kritika
01.04.18
23:45