Flüchtlingskrise

Moscheebau-Angebot von Saudi-Arabien sorgt für Debatten

Saudi-Arabien will den Bau von 200 Moscheen in Deutschland finanzieren. Das Königreich will damit Flüchtlingen in Deutschland eine religiöse Heimat bieten, lehnt aber die Aufnahme von Flüchtlingen ab.

09
09
2015
Şehitlik Moschee, Moscheegemeinden
Şehitlik Moschee in Berlin © by onnola auf Flickr (CC BY-SA 2.0), bearbeitet islamiQ

Berichte über ein Angebot aus Saudi-Arabien für den Bau von 200 Moscheen für muslimische Flüchtlinge in Deutschland stoßen in der Union auf Ablehnung. „Statt darüber nachzudenken, in Deutschland in Moscheen zu finanzieren, sollte Saudi-Arabien lieber Flüchtlinge aufnehmen und die Finanzierung des IS einstellen“, sagte der stellvertretende CDU-Vorsitzende und Integrationsexperte Armin Laschet der Bild-Zeitung (Mittwoch).

Der innenpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Stephan Mayer (CSU), forderte mehr Solidarität mit den Flüchtlingen. „Saudi-Arabien ist ein so unermesslich reiches Land, dass es mit Leichtigkeit eine hohe Anzahl an Flüchtlingen aufnehmen könnte. Deutschland braucht keine Spende von 200 Moscheen, sondern Solidarität mit den Flüchtlingen.“

CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer erklärte: „Das Verhalten Saudi-Arabiens, selbst keine Flüchtlinge aufzunehmen, aber in Deutschland Moscheen bauen zu wollen, ist mehr als zynisch. Wo bleibt die Solidarität in der arabischen Welt? Europa muss von der gesamten arabischen Welt einen echten Beitrag bei der humanitären Aufnahme der Flüchtlingsströme einfordern.“

Die Frankfurter Allgemeine Zeitung hatte am Dienstag unter Verweis auf die libanesische Zeitung „al Diyar“ berichtet, die Regierung in Riad biete der Bundesregierung den Bau von 200 Moscheen an. Ein Sprecher des Bundesinnenministeriums sagte dazu der Bild-Zeitung: „Sollte ein entsprechender Vorschlag die Bundesregierung erreichen, werden wir ihn aller Sorgfalt prüfen.“ (KNA, iQ)

Leserkommentare

Mads sagt:
Herr Laschet hat vollkommen Recht. Was brauchen wir hier Moscheen, die von Saudi Arabien finanziert werden und in denen diese Extremisten noch mehr von ihren verqueren Ideen verbreiten, die bereits den IS zu verantworten haben. Es wäre besser, die Menschen aufzunehmen. Viele Flüchtlinge sterben auf der Flucht oder müssen alles mögliche erdulden. Da wäre es doch sicherlich nicht schlecht, wenn Saudi Arabien sich an der Linderung dieser Probleme beteiligt, statt Moscheen in Deutschland zu fianzieren, in denen dann noch mehr Extremisten und Nachschub für den IS gezüchtet werden sollen. Aber natürlich haben die Saudis kein Interesse daran, dass die Flüchtlinge zu ihnen kommen, sind sie doch mit daran schuld, dass diese Menschen auf der Flucht sind. Immerhin ist der IS ein ideologisches Produkt Saudi Arabiens.
09.09.15
16:18
Mathias Rohe sagt:
Es ist sehr zu hoffen, dass keine offizielle Stelle dieses angebliche Angebot aufgreift. Die saudi-arabische Religionspolitik steht im diametralen Grundsatz zu unseren Grundlagen der Religionsfreiheit und den Menschenrechten, und vertritt einen extrem intoleranten Islam, dessen weltweite Propagierung Haß und Zwietracht sät. Es ist dringend davon abzuraten, diesem intoleranten Neo-Wahhabismus auch noch irgendeine Art offizieller Anerkennung zu verleihen.
09.09.15
18:29
Aisha sagt:
Also das ist ja nun wirklich absurd. Die Saudis nehmen selbst keine Flüchtlinge auf, wollen aber dass der Westen das tut und wollen dann noch in einem christlichen Land Moscheen bauen, also wirklich, dreister hätte dieses Angebot kaum sein können. Abgesehen davon, zeigen die reichen Öl-Scheichs keinerlei Solidarität mit ihren mit ihren Glaubensbrüdern. Sie tun was sie immer tun: sie kaufen sich frei. Spenden allein reicht nicht, wieso werden keine Menschen aufgenommen? Wieso gibt es Gesetze, die die Einreise flüchtender Menschen verbieten? Ein Trauerspiel.
09.09.15
21:46
Zubairy sagt:
Natürlich will man keine Moscheen, in der Flüchtlinge weiterhin ihr Glauben lernen und praktizieren können. Vielmehr soll/kann ihre Notlage ausgenutzt werden, um sie von ihrem Glauben zu entfernen und sie sogar zu Christen konvertieren zu lassen. "Konfessionswechsel erhöht Chance in Deutschland bleiben zu dürfen." heisst es in einem Artikel bei Focus, wo beschrieben wird, wie viele Flüchtlinge in der Dreifaltigkeitskirche in Berlin zum Christentum konvertieren. Ob die Ausnutzung ihrer Notlage sie für das Christentum "zu kaufen" auch mit den Grundwerten im Einklang steht sei dahingestellt. So kann man es auch sehen!
10.09.15
14:24
enail sagt:
Natürlich will man keine Moscheen! Die Flüchtlinge kommen aus islamischen Ländern in denen sie nicht mehr sicher sind. Hier bei uns erfahren sie was christliche Nächstenliebe ist und das die meisten Deutschen sie willkommen heissen. Ich sehe was auf der Welt, vor allen Dingen in muslimischen Ländern los ist. Bei der nächsten Gelegenheit würde ich auch den Islam verlassen. Hier in Deutschland darf man das ungestraft. "Gott sei Dank"! Alles ist besser als diese Ideologie, die auf nicht-Muslime herabschaut, sie als Ungläubige betrachtet, in denen Frauen und Homosexuelle geächtet werden. Vielleicht sehen einige muslimische Flüchtlinge einfach den Unterschied zwischen Islam und Christentum. Hier in Deutschland dürfen sie ihren Glauben frei auswählen. In einem muslimischen Land hätten sie die größten Schwierigkeiten den ach so friedlichen und toleranten Islam zu verlassen.
14.09.15
1:33
Sabine sagt:
Lassen wir die Kirche im Dorf und die Moscheen in der arabischen Welt. Wem's nicht gefällt, soll daheim bleiben!
28.09.15
13:59
Robert sagt:
Klar. Erst wird radikalisiert und dann werden die "Krieger" eingesetzt. Arabien soll Flüchtlinge aufnehmen. Not lindern aber keine Krieger heranziehen
06.12.15
23:14
Arif sagt:
Diese unglaubliche Unwissenheit der Kommentatoren hier, unfassbar, Die Westmächte sorgen dafür dass die Menschen in den islamischen Ländern nicht mehr sicher sind, mit strukturierten, outgesourcestem Staatsterrorismus. Ich bitte jeden Menschen, der sich für solche Themen interessiert sich unabhängige Medien anzuschauen, wie beispielsweise KENFM bei Youtube, menschen die zeigen was wirklich hinter Terrorismus steckt. Moscheen gehören dahin wo Muslime leben, und wenn Deutschland gezielt Flüchtlinge nach Deutschland lotzt, mit Hilfe des Besatzers, der USA, dann sollen Sie auch in Kauf nehmen das man hier Moscheen baut, vor allem da hier in Deutschland voll säkularisierte freie Religionsausübung gilt. Eine Moschee hat demnach die Selbe Daseinsberechtigung wie eine Kirche, was leider in Praxis nicht zum tragen kommt und sich Moscheen immernoch in Industrie und Gewerbegebieten befinden bzw. auch in Hinterhöfen. Eines Tages wird hier in Deutschland eine Moschee mit der Größe des Kölner Doms stehen und einem Gebetsruf so laut wie die Kirchenglocken, Möge Gott die Walhabiten rechtleiten und sie reichlich belohnen für ihr Wohlwollen.
20.12.15
17:49
Bettina Aliya Maier sagt:
Also der arabische Übersetzer*in/die ist nicht wörtlich zu übersetzen! Das führt zu enormen Missverständnissen. 🙈 Die arabische Sprache ist eine malerische Sprache und oft im übertragenen Sinn zu verstehen. Fauxpaxe Inclusive! Saudi Arabien expandiert im Tourismus und politische Entscheidung ist, keine Flüchtlinge aufzunehmen. Dort herrscht keine Demokratie vor, man schätzt Sicherheit und vorallem will man keinen Ärger, auch nicht politischer Natur. Ob Deutschland allgemein eine gute Heimat für Muslime sein kann? Das ist die Frage nicht Moscheen, die von Saudi Arabien anlässlich der GESCHICHTE finanziert werden ODER? Gut wäre Saudi Arabien wieder in die internationale Politik einzubeziehen. Ganz Allergenen noch: nicht die Anzahl der Moscheen, sagt etwas über Gläubigkeit oder Toleranz einer Gesellschaft aus!
13.12.20
22:00