Rat der Muftis

Zukunft der Krim sollten die Menschen selbst bestimmen

Der oberste Rat der Muftis hat sich in der Krim-Krise positioniert. Der stellvertretende Vorsitzende, Damir Gizatullin, fordert, dass die Menschen selbst entscheiden sollten, ob sie zur Ukraine oder zu Russland gehören möchten.

09
03
2014
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Der stellvertretende Vorsitzende des Rats der Muftis in Russland, Damir Gizatullin, erklärte, die Krim-Bewohner müssten selbst entscheiden, ob sie Teil von Russland oder der Ukraine sein wollten. „Lasst sie in einer Volksabstimmung entscheiden“, forderte Gizatullin. Die Menschen auf der Krim müssten zusammenarbeiten, um die bestmögliche Entscheidung für die Zukunft der Region zu treffen. Es sei gleichzeitig auch eine Gelegenheit für Frieden in der Region einzustehen.

Gizatullin machte im Gespräch mit der russischen Nachrichtenagentur Interfax auch darauf aufmerksam, dass auf der Krim nicht nur russische Landsleute lebten, sondern auch die muslimischen Tataren. Diese müssten auch geschützt und unterstützt werden. Die russischen Muslime arbeiteten eng mit den Glaubensgeschwistern in der Ukraine zusammen, einschließlich der Krimtataren, erklärte Gizatullin.

Krim sucht Anschluss an Russland

„Wir kennen den Mufti der Krim und seine Assistenten sehr gut. Diese Menschen sind sehr tolerant, gebildet und kultiviert. Und wir haben von ihnen nur gute Worte über Russland und das russische Volk gehört“, sagte Gizatullin. Krimtataren hätten sich schon immer für den Frieden und die Harmonie zwischen beiden Ländern eingesetzt.

Der oberste Rat der Krim hatte am Donnerstag beschlossen, sich Russland anschließen zu wollen. Der neue Übergangsregierungschef der Ukraine, Arsenij Jazenjuk, erklärte, man werde dies nicht zulassen. Er will Druck auf Russland ausüben und plant eine Reise in die USA um sich mit US-Präsident Barack Obama zu beraten. Seit der Revolution die zum Umsturz des früheren Präsidenten der Ukraine, Viktor Janukowitsch, führte dazu, dass russische Truppen in die Region Krim einmarschiert sind.

Am 16. März soll es nach Berichten russischer Medien ein Referendum zur Zukunft der Krim geben. Mit knapp 2,3 Millionen Einwohnern ist die Krim ein wichtiger Teil der Ukraine. Eine deutliche Mehrheit der Bevölkerung (über 50 %) ist allerdings russischer Abstammung. Die Ukrainer sind die größte Minderheit auf der Krim (ca. 20%). Die Krimtataren stellen die drittgrößte Ethnie im Land dar. Auf der Krim leben Schätzungen zufolge auch 2.500 Deutsche.