Bei Einbrüchen in mehreren Moscheen in Deutschland hat ein bislang unbekannter Täter rund 100.000 Euro gestohlen. Zuletzt in Hannover. Die Polizei ermittelt.
Ein dreister Einbruch in die Zentralmoschee der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) in Hannover sorgt für Aufsehen. Ein unbekannter Täter verschaffte sich in der Nacht zum 26. September Zutritt zu den Büroräumen der Moschee, brach ein Fenster auf und leerte den Haupttresor. Zuvor hatte er sich am Tag als Lkw-Fahrer ausgegeben und das Gelände unauffällig ausgekundschaftet.
Ermittlungen ergaben, dass es sich offenbar um denselben Mann handelt, der bereits in mehr als zehn weiteren Moscheen in Deutschland eingebrochen sein soll. Der Schaden beläuft sich nach ersten Schätzungen auf über 100.000 Euro. Betroffen sind Gemeinden in Bremen, Berlin, München und Stuttgart. Die Taten erstreckten sich über die Jahre 2023 und 2024. Der Verdächtige soll im Besitz eines slowenischen Passes sein.
Aufnahmen der Überwachungskameras zeigen, wie der Mann tagsüber im Aufenthaltsbereich der Moschee Informationen sammelte, bevor er in der Nacht zurückkehrte. „Wir sind schockiert, dass jemand das Vertrauen der Gemeinde so missbraucht“, sagte der Vorsitzende der IGMG Merkez-Moschee Hannover, Ibrahim Kıdık.
Die Polizei arbeitet an der Identifizierung des Täters. Die Gemeinde rief andere Moscheen zu besonderer Wachsamkeit auf und bat mögliche Zeugen, Hinweise an die Sicherheitsbehörden oder direkt an die Gemeinden weiterzugeben.