









Die Freitagspredigt der Muslime behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. IslamiQ liefert jede Woche einen Überblick.
Die Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) thematisiert den Wert der Zeit. Eine der wertvollsten Gaben, die Allah dem Menschen geschenkt habe, sei die Zeit. Die Zeit begleite den Menschen von der Geburt bis zum Tod. Alles, was geschehe – ob gut oder schlecht – passiere innerhalb dieser Zeit. Auch all die Chancen, die im Leben und im Jenseits Glück bringen können, hängen davon ab, wie die Zeit genutzt werde.
Im Koran schwört Allah in einigen Versen bei der Zeit. Zum Beispiel beim Morgen, beim Tag oder bei der Nacht. Damit mache er deutlich, wie wichtig Zeit sei. Auch die religiöse Praxis wie das Gebet, das Fasten, die Zakât oder die Pilgerfahrt seien an feste Zeiten gebunden. Das zeige, wie kostbar die Lebenszeit sei.
Manche Dinge im Leben lassen sich ersetzen: Geld kann man wieder verdienen, Besitz kann man zurückbekommen. Aber verlorene Zeit kommt nie zurück. Deshalb sollten wir jeden Tag sinnvoll nutzen – für Dinge, die uns im Leben und im Jenseits helfen. Wer seine Zeit nicht gut einteile, komme schnell in Schwierigkeiten. Wer jedoch seine Zeit gut nutze, werde im Leben zufriedener sein und auch im Jenseits belohnt werden.
Die Freitagspredigt der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) behandelt die Pflegefamilien. Kinder brauchen Geborgenheit, Fürsorge und emotionale Sicherheit, um sich gesund zu entwickeln. Wenn familiäre Umstände das nicht ermöglichen, bietet die Pflegefamilienbetreuung eine verantwortungsvolle Alternative. Die Predigt betont, dass Pflegeeltern sensibel und respektvoll mit der Herkunft der Kinder umgehen müssen.
Der Prophet Muhammad (s) selbst wuchs als Waise auf und nahm sich später vieler Kinder liebevoll an – ein Vorbild für Mitgefühl und Verantwortung. Die Predigt ruft dazu auf, Kindern in Not ein Zuhause zu bieten. Es sei eine religiöse Pflicht, sich um Waisen zu kümmern, und eine ehrenvolle Sunnah. Wer einem Kind Wärme und Schutz schenkt, folgt dem Weg des Propheten und kann sich seiner Nähe im Paradies hoffnungsvoll nähern.
Die Freitagspredigt des Verbandes der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) handelt von der Pflege der Verwandtschaftsbeziehungen (Sila-i Rahîm). Der Islam messe dem gesellschaftlichen Zusammenleben der Menschen einen sehr hohen Stellenwert bei. Sie sollen miteinander kommunizieren und damit die Gemeinschaft stärken. Grundlage für ein funktionierendes Zusammenleben seien Aufrichtigkeit, Bescheidenheit, gegenseitige Hilfe, Respekt und Herzenswärme.
Verwandte aufsuchen und sie besuchen, nach ihrem Befinden fragen, an ihrer Freude und an ihren Problemen und an ihrem Leid teilhaben, den Verwandten aushelfen sei wesentlicher Bestandteil der Ahlâk und Tugend eines Muslims.
Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.