Schweden

„Ihr werdet Europa verlassen“ – Schütze von Örebro tötet elf Menschen

Ein Schütze tötet in Örebro elf Menschen. War es Hass, Verzweiflung oder etwas anderes? Die Ermittler rätseln – ein Video wirft neue Fragen auf.

07
02
2025
Koranverbrennung
Symbolbild: Schweden Polizei © shutterstock, bearbeitet by iQ.

Örebro ist in Schock: Ein bewaffneter Mann eröffnete am Dienstag am Campus Risbergska das Feuer und tötete elf Menschen. Sechs weitere wurden teils lebensgefährlich verletzt. Der mutmaßliche Täter wurde tot aufgefunden – ersten Ermittlungen zufolge könnte es sich um Suizid gehandelt haben.

Nach Angaben der Polizei könnte der Schütze, ein 35-jähriger Schwede, ein ehemaliger Schüler der Bildungseinrichtung gewesen sein. Er besaß vier registrierte Waffen, von denen drei am Tatort gefunden wurden. In schwedischen Medien wird berichtet, dass der Mann zurückgezogen lebte, arbeitslos war und unter psychischen Problemen litt.

„Tote, Verletzte, Schreie, Rauch – es war ein Inferno“, beschrieb Lars Wirén von der Regionalpolizei Örebro die Lage vor Ort. Die ersten Einsatzkräfte trafen wenige Minuten nach dem Notruf ein, wurden jedoch sofort unter Beschuss genommen.

War es Rassismus? – Polizei hält sich bedeckt

Ein Video, das ein Schüler aus einer Toilette heraus aufnahm, wirft neue Fragen auf. Darin ist zu hören, wie der Schütze ruft: „Ihr werdet Europa verlassen!“ – ein möglicher Hinweis auf ein fremdenfeindliches Motiv? Die Polizei hält sich dazu bedeckt. Unter den Opfern seien Menschen verschiedener Nationalitäten, Altersgruppen und Geschlechter, teilte die Ermittlungsleiterin Anna Bergqvist mit.

Obwohl die Ermittler aktuell nicht von einem Terrorakt ausgehen, bleibt das Motiv unklar. Der Schütze war der Polizei zuvor nicht bekannt. Schweden steht unter Schock – und Migranten im Land fühlen sich zunehmend verunsichert.

Leserkommentare

Ethiker sagt:
Wie erwartet.
07.02.25
16:15
Marco Polo sagt:
Neue Fragen - neue Antworten. So läuft das eben überall. Schweden muss natürlich genau hinschauen und volle Aufklärung betreiben. Julian Würtenberger vom Innenministerium Baden-Württemberg versucht auch Aufklärung und stellte die folgende Frage: "Wenn anerkannte Schutzberechtigte trotz einer Verfolgung oder Bedrohung zu Urlaubszwecken wieder in ihr Heimatland reisen, stellt sich zu Recht die Frage nach der Schutzbedürftigkeit dieser Ausländer." Den Berichten zur Folge waren unter den Zielländern auch Syrien und der Irak. Und das gibt schon zu denken, gerade auch unter Ethikern.
10.02.25
3:26