USA

Familie von Malcolm X verklagt US-Behörden auf 100 Millionen Dollar

Die Familie von Malcolm X verklagt mehrere US-Behörden auf 100 Millionen Dollar. Der Vorwurf: Sie sollen von dem Mordkomplott gewusst und die Ermordung des Bürgerrechtlers bewusst zugelassen haben.

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2024
Malcolm X
Malcolm X © Anadolu Ajans, bearbeitet by iQ.

Die Familie von Malcolm X hat am Freitag eine Bundesklage in Höhe von 100 Millionen Dollar eingereicht. Darin werfen sie dem FBI, der CIA und dem New York Police Department (NYPD) vor, seine Ermordung 1965 bewusst zugelassen zu haben. Die Klage, eingereicht von Malcolm X‘ Tochter Ilyasah Shabazz und weiteren Angehörigen, behauptet, dass die Behörden Beweise für ein Mordkomplott verschwiegen haben sollen, obwohl sie davon wussten und nicht eingegriffen haben.

„Wir glauben, dass sie sich alle verschworen haben, um Malcolm X, einen der größten Vordenker des 20. Jahrhunderts, zu ermorden“, erklärte Ben Crump, ein Bürgerrechtsanwalt, der die Familie vertritt, bei einer Pressekonferenz. Die Klage wurde im Rahmen einer Gedenkveranstaltung an dem Ort in New York City angekündigt, an dem Malcolm X erschossen wurde. Ziel sei es, offene Fragen rund um den Mord zu klären und eine präzise Darstellung der Ereignisse zu erhalten, so Crump. Zudem fordere die Familie eine angemessene Entschädigung.

Ein Sprecher des NYPD war zunächst nicht für eine Stellungnahme erreichbar. Das Polizeidepartement hatte jedoch im vergangenen Jahr erklärt, sich nicht zu laufenden Rechtsstreitigkeiten äußern zu wollen.

Wer war Malcolm X?

Malcolm X wurde als charismatischer Sprecher der Nation of Islam bekannt, einer afroamerikanischen muslimischen Organisation, die sich für die Selbstbestimmung und Trennung von Schwarzen und Weißen einsetzte. Später distanzierte er sich von der Gruppe, was Spannungen auslöste und zu Morddrohungen führte. Am 21. Februar 1965 wurde Malcolm X während eines Vortrags im Audubon Ballroom in New York City erschossen.

Familie will Gerechtigkeit

Talmadge Hayer, ein Mitglied der Nation of Islam, gestand, einer der drei Attentäter zu sein. Doch Spekulationen, dass staatliche Behörden von dem Mordkomplott wussten und es bewusst geschehen ließen, halten sich seit Jahrzehnten.

Ilyasah Shabazz, damals erst zwei Jahre alt, war mit ihrer Mutter und ihren Geschwistern anwesend, als ihr Vater ermordet wurde. Die Klage ist ein weiterer Versuch der Familie, Gerechtigkeit für den Tod von Malcolm X zu erlangen und Licht in die noch immer ungeklärten Umstände seiner Ermordung zu bringen.

Leserkommentare

Marco Polo sagt:
So eine Klage sollte unbedingt in allen islamisch beherrschten Ländern dieser Welt wie eine Vorlage zur Schaffung von Gerechtigkeit ebenso möglich sein und entsprechend angewendet werden. Vele schreckliche Mordtaten und Mordkomplotte in diesen Ländern schreien geradezu nach Aufarbeitung und Aufklärung. Höchste Behördenkreise mit ihren Auftraggebern müssten akribisch genau beleuchtet, überprüft und zur vollen Rechenschaft herangezogen werden.
17.11.24
20:55