Mord an Malcolm X: Schuldsprüche gegen zwei Männer aufgehoben

Malxolm X

56 Jahre nach der Ermordung von Malcolm X sind Schuldsprüche gegen zwei Männer, die angeblich für seinen Tod verantwortlich waren, wieder aufgehoben worden. Wie die New Yorker Staatsanwalt am Mittwoch mitteilte, sollen die Schuldsprüche gegen Muhammad A. Aziz und Khalil Islam annulliert werden. Beide waren 1966 wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt worden.

Vorausgegangen war der „New York Times“ zufolge eine 22 Monate dauernde gemeinsame Untersuchung der Staatsanwaltschaft Manhattan und den Anwälten der beiden Männer. Sie fanden dabei heraus, dass Staatsanwälte, die Bundespolizei FBI und die New Yorker Polizei nach der Ermordung von Malcolm X Beweismittel zurückhielten, die vermutlich zu einem Freispruch beider Männer geführt hätten.

Wende im Mordfall Malcolm X

Laut New York Times wiesen unter anderem zahlreiche FBI-Dokumente auf andere Verdächtige hin. Außerdem haben Staatsanwälte damals verheimlicht, dass sich zum Zeitpunkt des Mordes eingeschleuste Undercover-Agenten in dem Saal aufgehalten hatten.

Malcolm X wurde im Februar 1965 während eines Auftritts von mehreren Angreifern erschossen. Insgesamt wurden 21 Schüsse auf ihn abgegeben. Neben Muhammad A. Aziz und Khalil Islam wurden in dem Mordfall ein dritter Mann, Thomas Hagan alias Mujahid Abdul Halim, ebenfalls verurteilt. Er hatte im Prozess die Tat gestanden, die beiden anderen aber als unschuldig bezeichnet. Hagan soll zudem zwei andere Männer in dem Mordfall als Schützen identifiziert haben, was aber nicht zu weiteren Festnahmen führte. Der heute 80-Jährige kam 2010 auf freien Fuß.

Khalil wurde 1987 aus dem Gefängnis entlassen und starb 2009. Der heute 83-jährige Aziz kam 1985 frei.

Alle Verurteilten hatten der muslimischen Schwarzen-Bewegung Nation of Islam angehört, mit der Malcolm X gebrochen hatte.

Fall nach Netflix-Doku neu entfacht

Die erneute Untersuchung des Falls sei Medienberichten zufolge nach Ausstrahlung der Netflix-Dokumentation „Who Killed Malcolm X?“ gestartet.

Malcolm X war einer der einflussreichsten Persönlichkeiten der Bürgerrechtsbewegungen in der Geschichte der USA. Auch nach seinem Tod hat er seine Spuren in der amerikanischen Geschichte hinterlassen. Er ist eine Symbolfigur des Widerstandes gegen die Unterdrückung, sein Leben ist geprägt vom Einsatz für die Gerechtigkeit.