









In Zypern kommt es immer wieder zu rechter Gewalt gegenüber Migranten. Am Wochenende haben Unbekannte eine Moschee mit einem Molotowcocktail beworfen. Die Regierung verurteilt den Angriff.
Unbekannte haben einen Brandanschlag auf die Moschee „Hacı Ibrahim Ağa Köprülü“ im zyprischen Limassol verübt. Die Moschee wurde in der Nacht auf Samstag mit einem Molotowcocktail beworfen, wie Medien berichteten. Dabei wurden die Tür und die Fassade des Moscheegebäudes beschädigt.
Der Präsident der Türkischen Republik Nordzypern verurteilt den Angriff. Präsident Ersin Tatar bezeichnete den Anschlag als „Ausdruck einer feindseligen Wut“. Diese richte sich gegen den Glauben und die heiligen Werte von mehr als zwei Milliarden Muslimen weltweit.
Die Regierung der EU-Inselrepublik Zypern hat eine Angriffsserie auf Migranten verurteilt. „Gewalt können wir in unserem Rechtsstaat nicht akzeptieren“, sagte Regierungssprecher Konstantinos Letybiotis am Montag in Nikosia. Am Sonntag hatten Rechtsextreme Migranten in der Kleinstadt Chloraka angegriffen und zahlreiche Geschäfte beschädigt, die den Menschen gehörten.
Anschließend kam es nach Berichten zyprischer Medien zu Schlägereien zwischen Einheimischen und Migranten. Die Bereitschaftspolizei konnte die Ausschreitungen erst am Montag in den frühen Morgenstunden beenden, wie die Zeitung „Fileleftheros“ meldete. Die Inselrepublik verzeichnet laut EU-Statistik gemessen an der Bevölkerungsgröße mit Abstand die meisten Asylanträge pro Jahr. Die Flüchtlingslager sind überfüllt.
In den größten Städten der Insel haben sich mittlerweile Ghettos gebildet, wo Migranten in Armut leben. Rechte und ultrarechte Gruppierungen nutzten die Situation, um rechtsextremes Gedankengut zu verbreiten, hieß es in Kommentaren der zyprischen Presse. Die Regierung versprach am Montag, zügig all jene Menschen zurück in ihre Herkunftsländer zurück zu schicken, deren Asylanträge abgelehnt worden seien. (dpa, iQ)