Hannover

Keine neuen Spuren nach Brandanschlag an Moschee

Ende Mai wurde ein Brandanschlag auf eine Moschee in Hannover verübt. Zwei Monate nach dem Angriff hat die Polizei offiziell noch keine Spuren zu den Tätern oder zum Motiv.

20
07
2023
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Brandanschlag auf Ayasofya-Moschee in Hannover
Brandanschlag auf Ayasofya-Moschee in Hannover

Bei den Ermittlungen nach einem Brandanschlag an einer Moschee in Hannover hat die Polizei noch keine neuen Spuren. Das sagte Hannovers Polizeipräsidentin Gwendolin von der Osten im Interview mit der «Hannoverschen Allgemeinen Zeitung» (Dienstag). „Selbst wenn der Angriff keinen politischen Hintergrund hat, ist die Religionsgemeinschaft natürlich verunsichert“, erklärte die Polizeichefin.

Ein Restaurant an der IGMG-Moschee in Hannover wurde Ende Mai durch ein Feuer beschädigt. An die Fassade des Gebäudes waren Molotowcocktails geworfen worden. Das Restaurant war zum Zeitpunkt des Anschlags geschlossen. Verletzte gab es nicht. Der für politisch motivierte Straftaten zuständige Staatsschutz wurde eingeschaltet. Der Polizeischutz für die betroffene Moschee wurde erhöht.

Der Vorsitzende des IGMG Landesverbands Hannover Recep Bilgen forderte eine lückenlose Aufklärung. „30 Jahre nach dem Terroranschlag in Solingen, wurde letzte Nacht ein Anschlag auf die größte Moschee in Hannover (Moschee am Weidendamm) verübt. Wir fordern eine lückenlose Aufklärung und den Schutz unserer Gotteshäuser“, so Bilgen.

2022: 569 Angriffe auf Muslime und Moschee

Im vergangenen Jahr hat es in Deutschland 569 Angriffe auf Muslime und Moscheen gegeben. Bei den Tätern handele es sich überwiegend um Rechtsextreme. Zu den erfassten Straftaten zählten etwa Hetze im Internet, Drohbriefe und persönliche Angriffe, aber auch Sachbeschädigung und Schmierereien. Bei den Taten wurden demnach 25 Menschen leicht verletzt und nur ein Tatverdächtiger festgenommen. (dpa, iQ)