Freitagspredigten, 28.10.2022

Handelsethik, Reue und Vergebung, Erhaltung von Moscheen

Die Hutba (Freitagspredigt) wird beim wöchentlichen Freitagsgebet der Muslime gehalten und behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. Jede Woche liefert IslamiQ einen Überblick.

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Symbolbild: Minbar, Freitagspredigt, Hutba

In der Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) geht es diese Woche um die Handelsethik im Islam. Seit jeher treiben Menschen Handel, kaufen und verkaufen Waren. Der Prophet Muhammad (s) legte großen Wert auf aufrichtigen und vertrauenswürdigen Handel. Wer seiner Gier verfalle, werde keinen fairen Handel betreiben können, sondern lügen und betrügen. 

Muslime seien dazu angehalten, in allen Bereichen des Lebens aufrichtig zu sein – auch beim Handel. Profitgier dürfe nicht dazu führen, das Maß zu überschreiten. Betrug und Lüge beim Handel bedeute, ungerechten Gewinn zu erzielen, also die Familie mit einem Gewinn zu versorgen, der haram sei. Einem Handel, der halal sei, stehe nichts entgegen. Gleichzeitig sollte der Muslim sich vor der starken Liebe zur Welt schützen, ebenso davor, das Jenseits zu vergessen.

Reue und Vergebung

Die Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) thematisiert in ihrer Freitagspredigt die reumütige Bitte um Vergebung. Reue sei die Bitte des Menschen um Vergebung für vorher begangene Fehler aller Art sowie die Bemühung, nicht erneut dieselben Fehler zu begehen. Der Mensch könne seinen Schwächen erliegen und Fehler aufgrund von Unachtsamkeit begehen. Außerdem sei die Reue (Tawba) einer der ersten und wichtigsten Schritte für die Hinwendung in die richtige Richtung.

Der Prophet Muhammad (s) bringe zum Ausdruck, dass jede begangene Sünde schwarze Flecken im Herzen der Person hinterlassen werde. Bei Reumütigkeit hingegen werde der Diener von diesen Flecken geläutert. Er verglich die Reumütigkeit und Bitte um Vergebung, die die Person von spirituellen Unreinheiten reinige, mit einer Politur, die die Herzen zum Glänzen bringe.

Erhaltung von Moscheen

In der Freitagspredigt des Verbandes der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) wird diese Woche die Erhaltung der Moscheen behandelt. Moscheen seien Orte, an denen das rituelle Gebet verrichtet und Allah angebetet werde. Die erste Gebetsstätte, die errichtet wurde, sei die Kaaba. Sie sei das Zentrum aller Moscheen. Alle Moscheen auf der Erde seien Zweigstellen der Kaaba und seien mit ihr zum einen äußerlich verbunden, denn sie bilde die Gebetsrichtung. Und zum anderen gebe es eine geistige Bindung dadurch, dass die Herzen der Betenden sich zu ihr zuwenden. Es sei die Pflicht der Muslime und ihre Verantwortung zugleich, die Moscheen aufrechtzuerhalten.

Es gebe zwei Arten die Moscheen aufrechtzuerhalten: Die erste bestehe darin, sie materiell in der besten Weise zu errichten und sie dem Gottesdienst entsprechend würdig zu halten. Die zweite bestehe darin, die Moscheen mit Ibadats, Koranunterricht und ähnlichen spirituellen Schönheiten zu beleben und sie vor Verfall zu bewahren. Moscheen ohne Spiritualität seien dem Verfall preisgegeben.

Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.