Interreligiöser Bildung

Neue Internetseite für Kita-Personal zu religiöser Bildung

Kinder erleben in der Kita, dass es Menschen mit verschiedenen Religionen gibt. Es ist wichtig, sie mit ihren Fragen ernst zu nehmen und sie kompetent zu begleiten. Hierzu haben Experten nun 30 Erklärfilme erstellt.

21
09
2022
Symbolfoto: Kindergarten, Kita © shutterstock, bearbeitet by iQ.
Symbolfoto: Kindergarten, Kita © shutterstock, bearbeitet by iQ.

Dürfen muslimische Kinder beim Krippenspiel mitmachen, und ist es besser, das Gedenken an den Heiligen Martin im Kindergarten als Lichterfest zu feiern? Eine jetzt freigeschaltete neue Internetseite wendet sich an das pädagogische Personal in Kitas und will Erziehenden bei ihrer Arbeit helfen.

Zum Download angeboten werden mehr als 30 Videos, deren Themen beispielsweise heißen: „Was ist, wenn Oma stirbt?“, „Kann ich Gott sehen?“ und „Wie privat ist der Glaube?“. Erklärfilme befassen sich unter anderem mit der Religionsfreiheit und religiöser Vielfalt in der Kita. Auch die Zusammenarbeit in multireligiösen Teams und das Beten in den Einrichtungen werden behandelt. Die Verantwortlichen sagen zu, jede Anfrage eines Kindergartens oder einer Kita zu beantworten.

Hinter dem Angebot steht die Stiftung Gottesbeziehung in Familien, die von den Tübinger Religionspädagogen Albert Biesinger und Friedrich Schweitzer geleitet wird. Die Beiträge entstanden im Auftrag der Evangelischen Landeskirche in Württemberg und der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Die Kosten für die Produktion der Filme und das religionspädagogische Material belaufen sich nach Angaben der Stiftung auf rund eine halbe Million Euro.

Biesinger betonte, nach wissenschaftlichen Untersuchungen sei die interreligiöse Bildung in Kitas und Kindergärten „meist von großer Ratlosigkeit geprägt“. Es gelte deshalb, die Kompetenz des Personals zu stärken, weil es sich sowohl in kirchlichen als auch in kommunalen Einrichtungen oft im Stich gelassen fühle: „Wir müssen deshalb die Mitarbeitenden sprachfähig machen.“ Das Projekt ist laut Biesinger einmalig im deutschsprachigen Raum. Zu Wort kommen in den Beiträgen auch jüdische und muslimische Stimmen. (dpa, iQ)

Leserkommentare

Karl Veitschegger sagt:
Wo finde ich das Angebot oben im Internet? Bitte um Wenadresse. Mit freundlichen Grüßen K. V.
22.09.22
9:07