Oldenburg

Muslimische Sportlerin wegen Kopftuch disqualifiziert

Ein 16-jähriges Mädchen wird in Oldenburg bei einem Sportanlass disqualifiziert. Der Grund: Ihr Kopftuch sei regelwidrig.

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06
2022
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Symbolbild: Budo Sportlerin mit Kopftuch
Symbolbild: Budo Sportler © shutterstock, bearbeitet by iQ.

Bei der deutschen Meisterschaft der internationalen Budo Föderation (IBF) vergangenen Samstag kam es zu einem islamfeindlichen Eklat. 16-jährige Sportlerin wurde von der Wettkampfwertung ausgeschlossen. Grund dafür war ihr Kopftuch, heißt es in einem Bericht der „NWZ“. Hunderte Kampfsportler aus ganz Deutschland, Belgien und den Niederladen kamen für die Meisterschaft nach Ofenerdieck in Oldenburg für ein sportliches und faires Miteinander.

Doch wurde das Event von der Diskriminierung der muslimischen Sportlerin überschattet. Noch bevor der Wettkampf startete, disqualifizierte der Bundeshauptkampfrichter und technischen Direktor des IBF International die 16-jährige Sportlerin, da das Kopftuch zu Verletzungen führen könnte. Dabei berief sich der Richter auf die Wettkampfordnung.

Als der Vater einer anderen Sportlerin einen Einblick in die Wettkampfordnung erhalten wollte, wurde er vom Bundeshauptkampfrichter der Halle verwiesen. Daraufhin folgte ein konsequenter Protest.

Schutzhelm über Kopftuch

Thomas Falkenstein, Mitglied des Budo Nüttermoor, zog seinen Einsatz am Tisch der Kampfrichter zurück. Auch der technische Trainer des Nationalkaders, Hardwig Tomic, solidarisiert sich mit seiner Schülerin, legte sein Amt nieder und zog sein Team aus dem Nationalkader. Um einen noch größeren Eklat zu vermeiden, durfte die muslimische Schülerin mit einem Schutzhelm starten, jedoch sollte ihre Leistung nicht bewertet werden – trotz eines fehlerfreien und sauberen Auftrittes.

Die Verantwortlichen Falkenstein und Tomic forderten nach der Veranstaltung rechtliche Konsequenzen gegen den Hauptrichter. Man wolle eine Beschwerde einreichen, da in der Wettkampfordnung keine Passage vorhanden sei, die die Kleiderordnung regelt oder ein Kopftuch verbietet. „Wir sind ein integratives, multikulturelles Dojo. Diskriminierung jeglicher Art verurteilen und bekämpfen wir aufs Schärfste“, erklären sie gegenüber den Oldenburger Nachrichten.