Halle

Nach Angriff gegen Moschee – Stadt zeigt Solidarität

In Halle war auf eine Moschee geschossen worden. Am Freitag versammelten sich hunderte Menschen zu einer Solidaritätsbekundung.

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01
2022
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Moschee in Halle @ IKC in Halle, bearbeitet by iQ.
Moschee in Halle @ IKC in Halle, bearbeitet by iQ.

Nach Schüssen auf eine Moschee in Halle haben etwa 200 Menschen ihre Solidarität mit der Glaubensgemeinschaft bekundet. Mehrere Bürger sprachen über das Problem der Islamophobie und gaben mitunter eindrucksvolle Beispiele von erfahrenen Anfeindungen aufgrund von Religion und Aussehen. Halles Bürgermeister Egbert Geier (SPD) und die Integrationsbeauftragte des Landes, Susi Möbbeck, beschworen den Zusammenhalt der Gesellschaft und riefen zu Zusammenhalt auf.

Der Angriff gegen das Kulturzentrum sei ein Versuch gewesen, Angst zu schüren und Menschen einzuschüchtern, sagte Möbbeck. Doch Solidarität und Zusammenhalt seien auf Dauer stärker. Halles Bürgermeister Geier lobte die Unterstützung der islamischen Gemeinde durch verschiedene andere Glaubensgemeinschaften in der Stadt und warnte vor einer Verharmlosung des Angriffes. Unabhängig davon, dass es sich nur um ein Luftgewehr gehandelt habe, sei erneut eine Waffe auf Gläubige gerichtet worden. Das sei massiv zu kritisieren.

Besucher der Moschee betonten, es dürfe nicht bei solchen einmaligen Solidaritätsbekundungen bleiben. Wer Zeuge von rechter Gewalt werde, müsse aufstehen und zeigen, dass die Opfer nicht alleine stehen. „Das Leben ist zu kurz, um sich das Leben gegenseitig schwer zu machen“, sagte einer der Gläubigen.

Am Sonntag war auf das Kulturzentrum mit einem Luftgewehr geschossen worden. Verletzt wurde niemand. Zum Zeitpunkt der Tat befanden sich laut Polizei rund 100 Menschen zum Gebet in dem Gebäude. Nach den ersten Ermittlungen erhärtete sich der Verdacht gegen einen 55-jährigen Bewohner eines gegenüberliegenden Mehrfamilienhauses. Er wurde laut Polizei als Inhaber der Wohnung ermittelt, von deren Fenster nach Zeugenberichten die Schüsse ausgingen. Nach der Vernehmung wurde er jedoch wieder freigelassen. Der Angriff ist nicht der erste dieser Art auf das Kulturzentrum. (dpa, iQ)