Hessen

Islamunterricht: Land beendet Kooperation mit DITIB

Hessen beendet die Zusammenarbeit mit der DITIB beim Islamunterricht. Die Zweifel an der grundsätzlichen Unabhängigkeit konnten nicht ausgeräumt werden. Die DITIB kritisiert die fehlende Kommunikation.

28
04
2020
Symbolbild: Religionsunterricht, Islamunterricht, Wahlpflichtfach, IRU
Symbolbild: Islamunterricht, Wahlpflichtfach, IRU

Die hessische Landesregierung beendet beim Islamunterricht die Zusammenarbeit mit der hessischen Landesvertretung der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB). Die Zweifel an der grundsätzlichen Unabhängigkeit von DITIB hätten nicht ausgeräumt werden können, sagte Kultusminister Alexander Lorz (CDU) am Dienstag in Wiesbaden zur Begründung. Das bedeute, dass ab dem neuen Schuljahr 2020/2021 dieser Religionsunterricht bis auf Weiteres nicht mehr erteilt wird.

Hintergrund für die Prüfung der Zusammenarbeit waren Zweifel des Landes an der Unabhängigkeit von DITIB. Der Landesverband musste deshalb eine Vielzahl von Fragen zur eigenen Struktur beantworten und Unterlagen einreichen. Der Kultusminister hatte die lange andauernde Prüfung zuletzt auch damit begründet, dass das Land eine rechtssichere Entscheidung wolle. Die Religionsgemeinschaft hat bereits angekündigt, bei einem Ende der Kooperation mit dem Land beim islamischen Religionsunterricht dagegen juristisch vorzugehen.

DITIB enttäuscht über Entscheidung

In einer Pressemitteilung zeigt sich die Religionsgemeinschaft enttäuscht über die Entscheidung des Landes. „Die Entscheidung der Landesregierung, den bekenntnisorientierten islamischen Religionsunterricht gemäß dem sunnitischen Bekenntnis der DITIB Hessen einzustellen und die Kooperationspartnerschaft in der Schulpraxis zu beenden, ist eine bedauernswerte Entscheidung“, erklärt DITIB-Landesverband Hessen. Es sei eine Entscheidung, die entgegen den Interessen der Schüler, Religionslehrer sowie muslimischen Eltern herbeigeführt worden sei. „Sie ist ein falsches und fatales Zeichen“, die die politische Partizipation und gesellschaftliche Akzeptanz der Muslime um Jahrzehnte zurückwerfe.

Zudem kritisierte der Landesverband die fehlende Kommunikation mit dem Kultusministerium. So bliebe eine Rückmeldung im Sinne einer Evaluationsmöglichkeit aus, die die DITIB mit „Blick auf mögliche neue Impulse, weitere Handlungsempfehlungen und Verbesserungen im Rahmen der eingeleiteten Strukturreformen gerne erhalten und umgesetzt hätte“, betont DITIB. Die DITIB Hessen werde zeitnah mit den beteiligten Kooperationspartnern das Gespräch suchen und „keine Mühen scheuen, den Religionsunterricht zu erhalten, um dem verfassungsgemäßen Auftrag gerecht zu werden sowie die religionspädagogischen Vorzüge für die Schüler- und Lehrerschaft zu bewahren“, heißt es abschließend in der Pressemitteilung. , so die DITIB.

Islamunterricht: Hessen startet Pilotprojekt

Als Konsequenz aus dem schwebenden Verfahren war der bisherige Islamunterricht in Hessen nur noch für Schüler bis zur Jahrgangsstufe sechs angeboten worden. Für die Schüler der Jahrgangsstufe sieben gibt es seit dem laufenden Schuljahr das neue Fach „Islamunterricht“ als sogenannter Schulversuch zunächst bis zum Ende des Schuljahres. Minister Lorz kündigte nun an, dass der laufende Schulversuch Islamunterricht im neuen Schuljahr 2020/2021 ausgebaut werden soll. (KNA, iQ)

Leserkommentare

grege sagt:
nicht homosexuelle sind krank, sondern diese Kategorie von Muslimen, die unter Irrungen u. Wirrungen eines Dilavers Celiks leiden
23.05.20
22:54
Johannes Disch sagt:
@Dilaver (22.05.2020, 18:51) -- "Homosexualität ist eine Krankheit" (Dilaver) Das zeigt, dass sie im Mittelalter stecken geblieben sind und keine Ahnung haben von diesen Dingen. Zudem diskriminieren Sie diese Menschen. Ihre Haltung ist die eines religiösen Fundamentalisten und nicht eines rationalen Menschen des 20. Jahrhunderts. -- "Ali Erbas hat nur seine Pflicht getan und es steht niemandem zu, ihn daran zu hindern. Wer etwas anders behauptet und Ali Erbas beschuldigt und seine Predigt kriminalisiert, gegen den droht ein juristisches Nachspiel...auch in Deutschland." (Dilaver) Ach ja?? Schau mer mal.... Was Ali Erbas erzählt, das ist vorsintflutlich, religiös-fundamentalistisch und diskriminierend. Zudem ist es für uns in Deutschland völlig wurscht, was Ali Erbas in Istanbul erzählt. Und sollte Ali Erbas reaktionär-diskriminierende Sicht für einen in Deutschland lebenden Muslim verbindlich sein, dann muss er sich sagen lassen, dass er hier in Deutschland eigentlich fehl am Platz ist. Dann wäre er in der Türkei besser aufgehoben. Bei uns in Deutschland haben rassistische Haltungen wie die eines Ali Erbas keinen Platz! Sie verstoßen gegen die deutsche Verfassung, gegen deutsches Recht und gegen den liberalen Geist dieses Landes. Und dass die DITIB diese rassistische Predigt unwidersprochen lässt, das zeigt, wessen Geistes Kind sie ist und wer sie in Wahrheit steuert, nämlich die Türkei. Insofern war es richtig und überfällig, dass das Land Hessen die Kooperation mit der DITIB beendet hat. Das Beispiel Hessen sollte Schule machen. Die DITIB hat sich mit dieser Nicht-Reaktion endgültig aus dem Spiel genommen. So, "Dilaver", jetzt bin ich mal gespannt auf das juristische Nachspiel....
24.05.20
0:32
Johannes Disch sagt:
@Dilaver (22.05.2020, 18:51) -- "Homosexualität IST eine Krankheit....Das ist keine Stigmatisierung oder Phobie, sondern eine medizinwissenschasftliche Erkenntnis, die alle akzeptieren müssen. Punkt, aus. (Dilaver) Das ist schölicht falsch. Punkt. Aus.
25.05.20
12:27
Johannes Disch sagt:
@Dilaver (23.05.2020, 15:55) Von wegen "faschistische Säkularisten" (Dilaver)-- Das ist ein Unwort. Ein Nicht-Begriff Eine unsinnige Kombination. Damit soll in diffamierender Weise eine der größten Errungernschaften und Grundpfeiler des freiheitlich-demokratischen Rechtsstaats-- der Säkularismus-- diskreditiert werden, indem man ihn mit einem totalitären System; dem Faschismus; gleichjsetzt. Difffamierender und unsinniger geht es nun wirklich nicht mehr. Das Grundrecht der Religionsfreiheit ist nicht grenzenlos. Auch nicht für den Islam. Unsere Rechtsordnung setzt den Freiraum für Religionsfreiheit fest, aber auch die Grenzen. Und nicht jeder Firlefanz und jeder archaische Brauch, den Fundamental-Muslime unter "Religionsfreiheit" verbuchen, fällt auch darunter. So verbieten wir das Kopftuch, wenn es angebracht ist. Wie beispielsweise auf der Richterbank. Das hat nichts mit Faschismus zu tun, sondern mit Rechtsgüterabwägung, die unser Rechtsstaat vornimmt. Und jeder religiöse Fundasmentalist, der glaubt, sich nicht daran halten zu müssen, wird von unserem Rechtsstaat in die Grenzen gewiesen.
26.05.20
7:59
Tarek Badawia sagt:
Es ist vielleicht zu spät, aber ich bin zufällig hier gelandet! Auch als Muslim und Aktiver in diesem Feld finde die Entscheidung vertretbar, aber aus einer anderen Perspektive! Sie kann lediglich als Ausdruck eines Vertrauensverlusts zwischen Politik und der muslimischen Gemeinschaft bewertet werden. Mit Recht und politischer Klugheit nichts zu tun. Die Politik setzt damit die Glaubwürdigkeit unseres Rechtssystems auf Spiel; als wüssten die Verfassungsrichter vor vier Jahren, wer DITIB ist. Die deutschen Richter/Inn würden nie das Gesetz brechen und DITIB aus Sympathie ein Gefallen tun wollen. D.h., formal war (in Hessen) alles korrekt! Vom zunehmenden Einfluss der Türkei zu reden, ist nicht nur schwachsinnig, sondern spricht gegen bilaterale Verträge der BRD und der Türkei. Genauso sind die innigen Beziehungen zu Saudi-Arabien. 30 Jahre lang lässt die Bundesregierung die Fahd-Akademie laufen und dadurch die Salafisten erstarken ... Der Unterschied: Im Vergleich zum salafistischen Monster Aus der saudischen Akademie ... ist aus den DITIB-Reihen nie ein religiöser Radikalismus entstanden, weil ...? Es ist nicht verkehrt, wenn der IRU erstmal ohne Religionsgemeinschaft, aber mit theologisch-pädagogischen Fachleuten läuft ... DITIB weist tatsächlich eine etablierte Struktur auf, aber sie muss sich für alle Muslime im Lande öffnen ... Ja, für uns alle! Als Muslim denke ich dabei an den Vertrag von Hudaybiya ... Es ist Zeit, über das zerrüttete Vertrauensverhältnis nachzudenken, und die Eltern darüber aufzuklären, welche Einflussnahme sie hätten! Fazit: Das Erfolgsmodell in Hessen hätte nach Ablauf der Probephase zu Vorbild für alle anderen Bundesländer mit Zugzwang! Dagegen fehlte bundesweit die Bereitschaft, v.a. in Bayern! Die Devise lautet: Nur so viel Erfolg darf es sein! Das Bild des "Nicht-vertrauenswürdigen, gescheiterten Muslims" passt aber besser in das politische Portrait ... Mit Rassismus hat es nichts zu tun, das ist Hetze! Es ist - denke ich - die aus dem Vertrauensverlust resultierende Unsicherheit - "ach nee, meine Güte, was ist denn, wenn Muslime genauso erfolgreich werden wie wir!" Als Muslim finde ich immer wieder Trost in der Sira, dazu passend, der Vertrag von Hudaybiya!
29.05.20
12:57
Dilaver Çelik sagt:
"nicht homosexuelle sind krank, sondern diese Kategorie von Muslimen, die unter Irrungen u. Wirrungen eines Dilavers Celiks leiden" Das ist eindeutig falsch. Es ist zwar richtig, dass Homosexuelle für ihre Krankheit nichts können und sie keine Schuld für ihre krankhaften Neigungen trifft und deshalb gesellschaftlich nicht geächtet oder angefeindet werden dürfen, weil sie neben einer gewissen genetischen Disposition von ihren Eltern und ihrem sozialen Umfeld zu Homosexuellen gemacht wurden, was nach derzeitigem Erkenntnisstand der Wissenschaft nicht reversibel ist. Es ist allerdings krank, Homosexualität als etwas gesundes zu propagieren, weil es nach wissenschaftlicher Erkenntnis eine pathologische Fehlorientierung der Sexualität ist. Nur wenige Ärzte trauen sich, das auch offen auszusprechen, weil solchen Ärzten der Verlust des Arbeitsplatzes und schlimmstenfalls ein Berufsverbot droht. Das ist der geradezu fanatischen Propaganda für Homosexualität in den Medien und in der Politik geschuldet. Selbst das natürliche Ekelgefühl von Heterosexuellen gegenüber der Homosexualität wird geleugnet und zur "Homophobie" degradiert. Diese ganze Propaganda für die Homosexualität ist es, was einfach nur krank ist. Und da mache ich als Heterosexueller nicht mit, fertig aus! Schon gar nicht aus einem Schuldkomplex heraus, nur weil vor einigen Jahrzehnten ein Verrückter, der als Kind von seinem Vater misshandelt wurde, in diesem Land die Macht ergriffen hat und Homosexuelle verfolgen und ermorden ließ. Es geht gar nicht, dass deswegen jetzt unter Missachtung religiöser Verbote und unter Missachtung der Tatsache, dass die Bevölkerung in diesem Land mehrheitlich christlichen Glaubens ist, ein Fehler in genau umgekehrter Richtung begangen wird, in dem Homosexualität fanatisch propagiert und das Aussprechen religiöser Verbote mit Intoleranz begegnet wird. Damit wird den Religionen der Krieg erklärt und ein Bürgerkrieg heraufbeschworen, den die ganzen Befürworter von Homosexualität niemals gewinnen können. Homosexuellen Menschen muss geholfen werden, sich gesellschaftlich zu integrieren. Aber wie das Christentum als Mehrheitsreligion und als Minderheitenreligionen der Islam und das Judentum zur Homosexualität stehen, ist eindeutig und da herrscht Einigkeit zwischen den drei Religionen. Und das ist auch heute noch maßgeblich und auch in der Zukunft. Dagegen anzukämpfen ist sinnlos, weil Religionen immer stärker sind als die Propaganda für Homosexualität. Auch in Deutschland.
30.05.20
15:42
grege sagt:
Die krankhaften Wahrnehmungsstörungen in Verbindung mit erdowahnscher Bastamentalität prägen unseren lieben Freund Dilaver. Homosexualität ist sogar in der Tierwelt ein weit verbreitetes Phänomen, so dass auch diese Art der sexuellen Orientierung die natürliche Vielfalt widerspiegelt. Wer diese als krankhaft verklärt, stellt sich gegen seinen Schöpfer und begeht sogar in diesem Sinne Gotteslästerung. Die weiteren Äußerungen von Kleindilaver offenbaren einmal mehr seine extremistische Gesinnung, wenn Proteste gegen Diskriminierung Homosexueller mit Propaganda und Religionskritik mit Religionsfeindlichkeit gleichgesetzt wird. Wer wieviel von wem Scheiben abschneiden soll, zeigt die rassistische Gesinnung bestimmter Muslime zum Thema Homosexualität.
02.06.20
16:32
Der Hammer sagt:
Herr Dilaver, sie sollten sich fragen warum Gott - Homosexualität geschaffen hat ? Ist er nicht der Allmächtige der Alles nach seinen Wünschen geformt hat ? Nun, da Sie in Ihrem letzten Posting zugegeben haben das Homosexualität nicht künstlich sondern natürliche Ursprünge hat - wie können Sie das mit Ihrem Gottesbild vereinbaren ?
02.06.20
23:20
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