Corona-Krise

KRM hat Konzept zur Öffnung der Moscheen erarbeitet

Der Koordinationsrat der Muslime hat ein Konzept zur schrittweisen Öffnung der Moscheen erarbeitet. Dieser soll nun mit Behörden und Experten beraten werden. 

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04
2020
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Moscheen
Moschee von Innen © Shutterstock, bearbeitet by iQ

Der Koordinationsrat der Muslime (KRM) hat ein Konzept zur schrittweisen Öffnung der Moscheen erarbeitet. Das Konzept soll nun mit Behörden und Experten beraten werden. Das geht aus einer Pressemitteilung des KRM  hervor. Am Freitag hatte es im Bundesinnenministerium bereits ein Treffen mit Vertretern der Religionsgemeinschaften gegeben. Dabei wurde eine Lockerung „zeitnah“ in Aussicht gestellt. Die Erarbeitung eines Konzepts zur „schrittweise Öffnung des religiösen Lebens“ sollte demnach in kürze folgen.

Moscheen sind sich der Verantwortung bewusst

In der Pressemitteilung begrüßt der KRM, dass Bund und Länder der Religionsausübung auch in Krisenzeiten einen hohen Stellenwert beimessen. Jedoch könne man dies nur mit Vorsicht und Sorgfalt angehen. Man sei sich seiner Verantwortung bewusst. Burhan Kesici, sprecher des KRM, betont dabei das Engagement ihrer Mitglieder, die „die ersten bundesweit aufgestellten Religionsgemeinschaften, die im Zuge der Bemühungen, das Ansteckungsrisiko zu vermindern, einheitlich alle Gemeinschaftsgebete ausgesetzt haben. Von diesem Verantwortungsbewusstsein haben wir uns auch bei der Erstellung des Konzeptes für die schrittweise Öffnung der Moscheen nach möglichen Lockerungen der Verbote leiten lassen.“ Das Konzept soll zunächst mit Behörden und Experten beraten werden und ihre Empfehlungen berücksichtigen.

Man werde die Moscheen nicht sofort öffnen, sondern an dem Status Quo festhalten. „Wir werden zunächst die Ergebnisse der Beratungen der Bundesregierung mit den Landesregierungen am 30. April abwarten, um diese in die Beratungen des KRM einzubeziehen. Nach der Einleitung der stufenweisen Öffnung der Moscheen werden wir die Entwicklung der Beratungen der Politik und die Empfehlungen der Experten fortlaufend beobachten und ausgehend davon Anpassungen in den Moscheen vornehmen“, sagte Kesici weiter.

Bundesregierung würdigt Einsatz von Muslimen

Die Bundesregierung hat das Engagement muslimischer Gemeinden gegen die Corona-Pandemie gewürdigt. Sie stünden durch die Einschränkung des religiösen Lebens vor großen wirtschaftlichen Schwierigkeiten, sagte Staatssekretär Markus Kerber. „Daher bin ich dankbar dafür, wie verständnisvoll auch die Repräsentanten der Muslime in Deutschland die Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus umsetzen, zumal auch der islamische Fastenmonat Ramadan in diesem Jahr im Schatten der Corona-Pandemie stehen wird.“

Die Muslime zeigten „ein hohes Maß an Verantwortungsgefühl und Solidarität für unsere Gesellschaft“, betonte Kerber. „Damit wird der Zusammenhalt in unserer Gesellschaft erneuert und gestärkt.“