Kroatien

Mann durch Schuss von der Polizei schwer verletzt

In Kroatien ist ein Migrant aus dem benachbarten Bosnien-Herzegowina von der Polizei schwer verletzt worden. Die Staatsanwaltschaft ermittelt.

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Symbolbild: Kroatische Polizei © Shutterstock, bearbeitet by iQ.
Symbolbild: Kroatische Polizei © Shutterstock, bearbeitet by iQ.

Die Polizei verletzte in Kroatien einen illegal eingereisten Migranten durch eine Schusswaffe. Der Mann musste im Krankenhaus von Rijeka operiert werden. Das bestätigte der kroatische Innenminister Davor Bozinovic in der Nacht zum Sonntag nach einem Besuch des Krankenhauses.

Zur Rechtmäßigkeit des Waffengebrauchs könne er derzeit nichts sagen, fügte der Minister nach Angaben des Nachrichtenportals „index.hr“ hinzu. Dies sei Gegenstand von staatsanwaltlichen Ermittlungen.

Der Verletzte kam mit einer Gruppe von 15 Migranten an, die irregulär aus dem benachbarten Bosnien-Herzegowina gekommen waren. Die Polizisten hätten sie in unwegsamem Gelände beim 1100 Meter hohen Berg Tuhobic und unweit der slowenischen Grenze aufgehalten. Dabei sei es zum Gebrauch der Schusswaffe gekommen. Die anderen Migranten seien festgenommen worden.

Migranten und Flüchtlinge von der Polizei gewaltsam abgeschoben

Helfer und Aktivisten werfen der kroatischen Polizei immer wieder vor, dass sie Migranten und Flüchtlinge, die aus Bosnien kommen, brutal misshandeln und gewaltsam über die Grenze nach Bosnien zurückschieben würde. Von Schussverletzungen ist allerdings bislang nichts bekannt gewesen.

Kroatien bestritt in der Vergangenheit diese Vorwürfe stets. Seit der weitgehenden Schließung der Balkanroute, die von Griechenland über Mazedonien, Serbien und Ungarn nach Mitteleuropa führt, hat sich eine alternative Route über Bosnien, Kroatien und Slowenien etabliert.

Auch in Deutschland sind Polizisten in den letzten sieben Jahren mit rechtsextremen Vorfällen aufgefallen. In allen Fällen seien Disziplinar- und in der Hälfte der Vorwürfe zusätzlich auch Strafverfahren gegen die Beamten eingeleitet worden. In den Fällen geht es unter anderem auch um mutmaßliche Verstöße gegen das Kriegswaffenkontroll-, Sprengstoff- und Waffengesetz, Volksverhetzung und die Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat. (dpa, iQ)